"Nicht auf ewige Zeiten gegen die FPÖ"

Kampf um Platz zwei gegen die Freiheitlichen: SPÖ-OÖ-Chef Entholzer
SPÖ-Chef Entholzer: Knappes Rennen um Platz zwei erwartet - Rot-Blau ist diesmal keine Option.

Fünf Wochen vor dem Wahltag startet in Oberösterreich die Intensiv-Phase des Wahlkampfes, in dem es vor allem um eine Frage geht: Wer wird Zweiter hinter der ÖVP – Rot oder Blau? "25 plus X" hat SPÖ-Chef Reinhold Entholzer als Wahlziel ausgegeben. "Es wird schwer, das zu erreichen", sagt er im Gespräch mit dem KURIER.

Was den Roten zu schaffen macht: "Das schwierige Thema ist das Thema Arbeit. Die Menschen haben – nicht ganz unberechtigt – Angst vor der Zukunft, weil sie Umbrüche in der Welt und in Europa feststellen", sagt Entholzer. Wieso die Arbeiter-Partei SPÖ nicht punktet, wenn die Arbeit ein großes Thema ist? "Es hat sich gezeigt, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Menschen den Konservativen nachlaufen, weil sie ihnen mehr Wirtschaftskompetenz zuschreiben", sagt Entholzer. "Wenn ich mir aber anschaue, dass in Oberösterreich seit Menschengedenken und im Bund seit Jahren Wirtschaft und Finanzen in ÖVP-Hand sind, ist mir das nicht begreiflich."

"Menschenverachtende Plakate"

Wie hält er es mit Rot-Blau? "Man kann nicht einfach sagen, wir sind auf ewige Zeiten gegen die FPÖ. Wir sollten klar sagen, warum wir mit der FPÖ nicht zusammengehen können." In Oberösterreich sei Rot-Blau keine Option, "solange es die Rechtspopulisten in der FPÖ gibt, solange es menschenverachtende Plakate gibt".

Für den Erfolg müssten die Freiheitlichen derzeit nicht einmal laufen, sagt Entholzer: "Wir können in Oberösterreich noch so gut arbeiten – wenn die Leute die Bilder aus Traiskirchen im Fernsehen sehen, dann brauchen die Blauen nicht viel tun."

Die Schuld an der Misere schreibt der Rote vornehmlich Schwarzen zu: Innenministerin Mikl-Leitner, die es nicht schaffe, die derzeit 100 offenen Plätze in Oberösterreich zu besetzen. Außenminister Kurz, den Entholzer einen "Sonntagsaußenminister" nennt: "Ich würde mir wünschen, dass er sich einmal auf EU-Ebene zu Wort meldet." Und Niederösterreichs Landeshauptmann Pröll, der es sich "einfach macht", wie Entholzer sagt, indem er "alles in einer roten Gemeinde (Traiskirchen) zusammenpfercht".

Kommentare