Von Umsteigern und Ausrutschern

Werner Faymann und Doris Bures
Einige Politiker haben die amtlichen Positionen gewechselt, andere mit inhaltlichen für Aufmerksamkeit gesorgt.

Sie reichten von unverblümtem Unwissen bis zur skurrilen Ode.

Doris Bures. Die Intima von SPÖ-Kanzler Werner Faymann war bis September Infrastrukturministerin und wurde Nationalratspräsidentin. Sie folgte Barbara Prammer nach, die an Krebs gestorben war. Als sie jüngst befand, Faymann sitze fest im Sattel und sein kolportierter Nachfolger, ÖBB-Boss Christian Kern, „wäre kein guter Politiker“ erntete sie harsche Kritik – auch aus den eigenen Reihen.

Von Umsteigern und Ausrutschern
Austrian-Canadian billionaire Frank Stronach listens next to his party whip Katrin Nachbaur during a news conference in Vienna January 28, 2014. Stronach is resigning from Austria's parliament, he said on Tuesday, 16 month after founding a party that he hoped would reshape the political landscape but that fell short of his ambitions. "I will announce in parliament tomorrow that I am giving up my seat," the 81-year-old auto parts magnate told a news conference, adding he would remain chairman of Team Stronach for the time being but play a less active role in the party. REUTERS/Leonhard Foeger (AUSTRIA - Tags: POLITICS)
Kathrin Nachbaur. „Der Rückzug aus der Partei ist kein Rückzug aus der politischen Bewegung“ – so erklärte Kathrin Nachbaur sich und der Welt,
warum sie als werdende Mutter Klubchefin des Teams Stronach, aber nicht Parteimitglied desselben bleiben willen. Parteigründer Frank Stronach gab sein Mandat bereits im Jänner – nach nur zwei Nationalratssitzungen – zurück.
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ABD0041_20141107 - SALZBURG - ÖSTERREICH: Verkehrsminister Alois Stöger (SPÖ) beim Besuch der ÖBB-Lehrwerkstatt Salzburg anlässlich der "Eröffnung des Salzburger Hauptbahnhofes", am Freitag, 7. November 2014. - FOTO: APA/BARBARA GINDL
Alois Stöger. So unbemerkt, wie der Oberösterreicher als Gesundheitsminister unter anderem für die Gratis-Zahnspange gekämpft hat, versucht er seit September, Infrastruktur (die er von Parteikollegin Doris Bures übernommen hat) auf Schiene zu bringen. Zuletzt hat sich der SPÖ-Mann in der EU für
„die österreichische Weltraumindustrie“ starkgemacht.
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Facebook/Mahrer
Harald Mahrer. Der Unternehmer kam quasi über Nacht zu Politamtsehren. Nach der Rochade in der ÖVP wurde Mahrer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Bisher ist er öffentlich nur beschränkt aufgefallen, Mahrer nimmt Vizekanzler Mitterlehner im Hintergrund sehr viel an Koordinierungs-Arbeit ab. Auch am neuen Parteiprogramm feilt der Newcomer mit; liberaler soll er die ÖVP positionieren.
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Interview mit Matthias Strolz, Gründer und Vorsitzender der Partei NEOS, im Österreichischen Parlament. Wien, 22.10.2014
Kastanie. Neos-ChefMatthias Strolz zeigt gern Emotion – durchaus sympathisch als Udo- Jürgens-Fan und Frauenversteher. Als „Kastanien-Poet“ in der „Krone“ schoss er jedoch übers Ziel: „Du bist so prall und so glänzend, so samten & geschmeidig, das füllige Leben.“
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APA20190270_08092014 - WIEN - ÖSTERREICH: FPÖ-Obmann Heinz Christian Strache und Maximilian Kraus (R.) während einer Pressekonferenz zum Thema "Bestellung des Stadtschulrats-Vizepräsidenten" am Montag, 8. September 2014, in Wien. Wiens Bürgermeister Häupl wird den von der FPÖ für die Position des Vizepräsidenten im Stadtschulrat nominierten 21-jährigen Burschenschafter Krauss nicht in die Funktion berufen. FOTO: APA/ROBERT JAEGER
Blut. Straches Wiener Parteifreund Maximilian Krauss forderte von ÖVP-Mann Sebastian Kurz, Zuwanderer mit „türkischem Blut in ihre Heimat zurückzuschicken“. Diese kruden Ansichten brachten den 21-Jährigen um das Amt des Stadtschulratsvizes.
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Heinisch-Hosek
Töchter. Auf Facebook und via Selfie gabGabriele Heinisch-Hosek den Rat: „Im Sinne lebenslangen Lernens eine kleine Lernhilfe für Andreas Gabalier ;-)“ – weil dieser „Töchter“ in der Bundeshymne nicht besingen will. Als Schulministerin patzte sie unentwegt.
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ABD0027_20141030 - WIEN - ÖSTERREICH: Der SPÖ-Europaabgeordnete Eugen Freund während einer Pressekonferez zum Thema "Die bisherige Tätigkeit im Europäischen Parlament - eine erste Bilanz" am Donnerstag, 30. Oktober 2014, in Wien. - FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER
Gehalt. Eugen Freundstellte sich als SPÖ-Spitzenkandidat im EU-Wahlkampf mit einem profil-Interview selbst bloß. Auf die Frage, wie viel ein Arbeiter verdiene, antwortete er mit einer Gegenfrage: „Ich weiß es nicht – ungefähr 3000 Euro brutto?“
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Hinrichtung. Die Vize- Generalsekretärin des König-Abdullah-Zentrums, Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner, gab improfilzu öffentlichen Hinrichtungen in Saudi-Arabien ihr Wissen zum Besten: „Das ist nicht jeden Freitag“.
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NEOS Abschluss Pressekonferenz mit Angelika Mlinar und Matthias Strolz
„Scheiße“. Die Frontfrau der Neos im EU-Wahlkampf, Angelika Mlinar, kommunizierte, die Wasserversorgung privatisieren zu wollen. Im ORF erklärte sie einem fiktiven Mindestpensionisten die EU-Vorzüge mit den Worten: „Scheiße, das ist echt schwierig.“

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