Reimon und Vilimsky liefern sich Schlagabtausch

Michel Reimon erregt auf Twitter die Gemüter.
Der EU-Abgeordnete will "Freiheitliche und Islamisten in Keller sperren". FPÖ und auch Glawischnig sind wenig erfreut.

Schad, dass man Freiheitliche und Islamisten nicht in einen Keller sperren und mit sich allein lassen kann."

Es war schon etwas spät, als der Grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon am Sonntag diesen Tweet abschickte. Er wurde aber nicht übersehen: Ein Welle der Empörung folgte in den sozialen Netzwerken. Die Grünen seien die "wahren Faschisten", antwortete ein User dem Politiker. Und das war noch eine der harmloseren Reaktionen. Besonders kritisch sah der Freiheitliche EU-Abgeordnete Harald Vilimsky den Tweet. "Intolerant, hasserfüllt und im linken Eck" seien die Grünen, schrieb er im Kurznachrichtendienst. Und legte eine Aussendung nach, in der er Reimon als "politisch unzurechnungsfähig" bezeichnete. Auch Heinz-Christian Strache schrieb auf seiner Facebook-Seite von skandalöser Hetze.

Grüne Schadensbegrenzung

Reimon räumte am Montagnachmittag ein, dass er zu weit gegangen sei: "Der mitternächtliche Tweet war ein Fehler von mir, ich hätte berücksichtigen müssen, dass beim Thema Radikalismus kein Raum für Sarkasmus ist", sagte er via Aussendung. Es sei aber "schon bemerkenswert, wie sensibel gerade Herr Vilimsky reagiert", schrieb Reimon weiter und lud sein Gegenüber zu einem gemeinsamen Besuch in einer Flüchtlingsunterkunft ein. "Dann lernen Sie einmal jene Männer, Frauen und Kinder, über die sie so oft reden, persönlich kennen. Nehmen Sie mein Angebot bitte an, das würde mich sehr freuen", so der Grüne. Eine Antwort Vilimskys steht noch aus.

Aber nicht nur die Freiheitlichen erbosten sich. Auf Twitter kam Kritik von mehreren Seiten. Die Grünen bemühten sich am Montag um Harmonie. Gegenüber der Wiener Zeitung betonte Eva Glawischnig am Vormittag, dass ihr Parteikollege sich "im Ton vergriffen" habe. Am Nachmittag wurde allerdings schon wieder zurückgerudert: Auf KURIER-Anfrage stellte Glawischnigs Pressesprecher klar, dass sich mit der öffentlichen Entschuldigung Reimons die Causa für die Partei erledigt habe.

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