Lehrgang für Gewaltprävention startet wieder

Gehard Unterganschnigg, Alexander Janda und Natascha Florence Bousa (v. li.) starten am 27. März den zweiten Präventionslehrgang.
"An wen soll sich eine Direktorin wenden, wenn Schüler konvertieren wollen?" Auf Fragen wie diese will das IFGK Antworten geben.

Wie erkennt eine Kindergärtnerin blaue Flecken an einem Kind, die durch Gewalt und nicht durchs Spielen mit Gleichaltrigen entstanden sind?"

"Wann werden Beleidigungen via Handy oder Facebook zu Mobbing?"

"An wen soll sich eine Wiener Schuldirektorin wenden, wenn drei Schülerinnen plötzlich und scheinbar grundlos konvertieren wollen?"

Fragen wie diese gehören mittlerweile zum Alltag von Kindergärtnern, Lehrern, Sozialarbeitern bis hin zu Ärzten, Polizisten und Behörden, weiß man am Institut für Gewaltprävention und Konfliktmanagement (IFGK). Auf Fragen wie diese will das IFGK in einem Lehrgang Antworten geben.

"Wir wollen ein theoretisches Fundament bieten, praktische Lösungsansätze aufzeigen – dem Leitsatz ,vernetzen statt verletzen‘ folgend – einen, wenn auch kleinen, aber wesentlichen sozialen Beitrag leisten", sagt Gerhard Unterganschnigg. Der Unternehmer hat das IFGK als gemeinnützigen Verein gegründet. Gemeinsam mit dem Instituts-Leiter, Alexander Janda (Ex-Geschäftsführer des Österreichischen Integrationsfonds), konnten bereits für den ersten Lehrgang im Herbst 2014 namhafte Partner wie Vortragende gewonnen werden.

Zu ersteren zählen die Bundesministerien für Inneres, für Familie und Jugend, das Wiener Hilfswerk und das niederösterreichische Jugendreferat. Zu zweiteren Wolfgang Mazal, Präsident des Österreichischen Instituts für Familienforschung, Weißer-Ring-Präsident Udo Jesionek, Doris Täubel-Weinreich von der österreichischen Richtervereinigung und Dieter Schmoll von der Männerberatung Wien.

Extremismus

Am 27. März startet der zweite berufsbegleitende Kurs, der vom Familienministerium (BMFJ) unterstützt und mit einem Diplom ausgezeichnet wird. "Diesmal wird der Lehrgang um den Bereich Extremismus erweitert und bietet wertvolle Unterstützung für alle im Familien- und Jugendpräventionsbereich Tätigen als Weiterbildungsmodul", begründet ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin das Engagement. Da die Familienberatungsstellen in ganz Österreich tätig sind, wären bundesweite Angebote sinnvoll. Bereits realisiert ist die im BMFJ angesiedelte Beratungsstelle Extremismus und die dazugehörende Deradikalisierungshotline. "Die ersten Erfahrungen zeigen, dass es gut und wichtig war, diese Anlaufstelle für Angehörige einzurichten. "Über 200 dokumentierte Anrufe in drei Monaten zeigen, dass der Bedarf an der Beratungsstelle absolut gegeben ist und diese sehr gut von Betroffenen angenommen wird. 46 Anrufe stammen von besorgten Angehörigen, in den meisten Fällen geht es um religiös motivierten Extremismus. Rechtsextremismus spielt aber ebenso eine Rolle."

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