Mai-Wahl wird erster Überlebenstest für Neos

Pinke Truppe: Meinl-Reisinger, Schreiter, Raab, Trummer (v. li.).
Die Pinken wollen den langgedienten "Landesfürsten" an den Kragen.

Ein Erfolg in den Bundesländern gilt den Neos als Schlüssel zum Erfolg im Bund, und Angriff ist die beste Verteidigung: Insofern ist heuer ein entscheidendes Jahr, müssen die Neos sowohl im Burgenland und in der Steiermark (jeweils am 31.Mai) als auch in Oberösterreich (27. September) um den Einzug in den Landtag bangen.

Nur in Wien kann sich Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger, Nummer 2 hinter Parteichef Matthias Strolz, ihrer Sache relativ sicher sein. Sie strebt mit 7,5 Prozent das beste Landesergebnis an (bisher Vorarlberg 2014 mit 6,9 Prozent).

Gegen Polit-Saurier

Die inhaltliche Klammer bildet für die pinke Truppe, die sich am Dienstag im Wiener Haus des Meeres präsentierte, der Kampf gegen die Macht der "Landesfürsten". Nach zwei Funktionsperioden soll es künftig vorbei sein. "Pühringer ist seit 1979 Berufspolitiker und seit 20 Jahren im Amt. Solche Menschen schlagen nur noch selten auf dem Planeten Erde auf", sagt Judith Raab, Neos-Spitzenkandidatin in Oberösterreich und Chefin einer Bildungseinrichtung. Spitzenreiter Erwin Pröll habe als Landeshauptmann in Niederösterreich (23 Jahre) schon vier US-Präsidenten überlebt. Aber auch Michael Häupl in Wien (21 Jahre) oder Hans Niessl im Burgenland (15 Jahre) seien schon viel zu lange im Amt. Wer die Alternativen sein sollen, wissen auch die Neos nicht. Nachfolger für die "Polit-Saurier" seien nirgends in Sicht.

"Wir sind der Leuchtturm gegen Freunderlwirtschaft und Parteienfilz", behauptet Christian Schreiter, Werbe-Unternehmer und Spitzenkandidat auf dem "harten Pflaster" Burgenland. Ohne Parteibuch schaue es im Land schlecht aus mit Job oder Wohnung.

Spendierföderalismus

Doch nicht typische Alltagssorgen sind es, die die Neos vorrangig angehen. Sie wollen einen Superwahlsonntag, um die Lähmung durch den Dauerwahlkampf zu beenden. Sie sprechen sich für mehr Steuerautonomie der Bundesländer aus. Sie wollen einmal mehr die Parteienförderung begrenzen.

Denn: "Wir können uns den Spendierföderalismus nicht mehr leisten", sagt der steirische Neos-Spitzenkandidat Uwe Trummer. Er kämpft mit Slogans wie diesen um ein Direktmandat in Graz bzw. Graz-Umgebung. 12.500 Stimmen braucht der Start-up-Unternehmer für den Einzug in den Landtag und bekennt: "Das ist keine g’mahte Wiesn."

Kommentare