Land Tirol prüft Bezüge von Ex-Abgeordneten Pertl

Anton Pertl (rechts) mit Herwig van Staa.
Pertl war vergangene Woche von seinem Mandat als Landtagsabgeordneter zurückgetreten.

Nach der Kritik an der Höhe der Gehälter des Ex-ÖVP-LAbg. Anton Pertl hat das Land Tirol nun eine Überprüfung seiner Bezüge eingeleitet. Dies berichtete die Tiroler Tageszeitung in ihrer Freitagsausgabe. Pertl dürfte nämlich mehr verdient haben, als das Bundesverfassungsgesetz über die Begrenzung von Bezügen öffentlicher Funktionäre zulässt.

"Wir haben amtswegig eine Untersuchung angeordnet, weil wir nur aus zweiter Hand über die verschiedenen öffentlichen Bezüge Pertls Bescheid wissen", sagte Johannes Pezzei, Vorstand der Abteilung Organisation und Personal, zur "TT". Sollte sich bewahrheiten, dass der mittlerweile zurückgetretene LAbg. die Obergrenzen tatsächlich überschritten habe, müsse er den zu viel bezogenen Betrag dem Land zurückerstatten, so Pezzei weiter.

Limit von 12.350 Euro

Für Landtagsabgeordnete, die ein weiteres öffentliches Einkommen erhalten, beispielsweise von der Gemeinde, dem Land Tirol, dem Bund oder einem Landes- oder Bundesunternehmen, gelte ein Limit von 12.350 Euro brutto im Monat. Pertl habe jedoch alleine von der Tiwag ein Gehalt von 9.900 Euro bezogen. Hinzu seien noch sein Landtagsgehalt in der Höhe von 5.493 Euro, Bezüge von der Arbeiterkammer (1.030 Euro) und sein Gehalt als Vizebürgermeister von Völs (rund 870 Euro) gekommen, listete die TT auf.

Das Land Tirol teilte auf APA-Anfrage mit, dass die entsprechenden Bezügemeldungen "zur aktuellen Berichterstattung" inklusive der bestehenden Meldesystematik geprüft werden. Dabei gelte es, anhand der vorliegenden Unterlagen zu erheben, ob durch das Land eine Bezugskürzung zu erfolgen habe, hieß es weiter.

Nach der heftigen Kritik an der Höhe seiner Bezüge war Pertl am vergangenen Freitag mit sofortiger Wirkung von seinem Landtagsmandat zurückgetreten. Tirols Landeshauptmann Günther Platter erklärte daraufhin, dass es in Zukunft "Transparenzerklärungen" für Landtagskandidaten seiner Partei geben solle.

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