Krankenkassen heuer mit 129 Millionen Defizit
Die Krankenkassen erwarten nach mehreren Jahren mit positiven Ergebnis heuer wieder ein Minus. Nach dem jüngsten Voranschlag des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger wird mit einem Defizit von 128,9 Millionen Euro für 2015 gerechnet. Im Vorjahr haben die Kassen insgesamt nach vorläufigen Zahlen noch ein Plus von 83 Millionen Euro geschrieben.
"Raue See"
McDonald verwies darauf, dass es in den letzten Jahren gelungen sei, die Kassen zu entschulden und deren Finanzsituation zu stabilisieren. Die Hälfte der Träger habe Leistungssicherungsreserven für schwierige Zeiten aufbauen können. In einigen Bereichen seien die Leistungen auch ausgebaut worden, etwa bei der Psychotherapie, der Logo- und der Ergo-Therapie.
Steigende Kosten
Das zu erwartende negative Ergebnis für heuer führt der Hauptverbands-Chef einerseits auf die schwierigen wirtschaftlichen Zeiten mit höheren Arbeitslosenzahlen und einem matten Wirtschaftswachstum zurück, die auf die Beitragseinnahmen drücken. Andererseits verursache der medizinische Fortschritt vor allem bei den Medikamenten steigende Kosten. McDonald führte hier etwa bessere, aber teure Arzneimittel gegen Hepatitis C und gegen Krebs an.
Der Hauptverbands-Chef betonte aber, dass bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet worden seien. So achte man etwa auf einen optimierten Medikamenteneinsatz und habe ein Hepatitis C-Register eingeführt. Eine nachhaltige finanzielle Absicherung des Systems ist seiner Auffassung nach aber vor allem zu erreichen, wenn Sozialversicherung und Länder enger zusammenrücken. Hier gelte es nun die beschlossenen Maßnahmen der Gesundheitsreform mit der Primärversorgung umzusetzen.
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