Integration: Neue Plattform für Hilfswillige

Integration: Neue Plattform für Hilfswillige
Expertenrat von Sebastian Kurz unterstützt Asylsuchende.

Auch wenn die Xenophoben mitunter laut schreien – es gibt viele Österreicher, die Flüchtlingen und Zuwanderern helfen möchten. Etliche wissen aber nicht wie und womit. Ab sofort wird ihnen geholfen.

Der Integrationsfonds (ÖIF) stellt heute ein "Freiwilligenportal" ins Netz – "um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen", wie ÖIF-Geschäftsführer Franz Wolf dem KURIER sagt. "Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass sich neu in Österreich Angekommene bei uns heimisch fühlen und in unserer Gesellschaft Fuß fassen können."

Via www.wirsinddabei.at können Bürger, Unternehmen und Organisationen ihren Beitrag offerieren – Deutschkurse, Lernhilfe, Schnuppertage in Vereinen oder Firmen, sportliche Aktivitäten. "Das kann auch der gemeinsame Besuch eines Kaffeehauses, eines Fußballspiels, ein Picknick sein. Viele haben Sorgen und Ängste – durch Kontakt können beide Seiten profitieren und voneinander lernen", erläutert Wolf. Asylwerbern und Menschen mit Migrationshintergrund sei es fortan möglich, rasch und unbürokratisch das Passende für ihre Bedürfnisse zu finden. Online können sie sich anmelden. "100 Angebote sind bereits eingelangt."

Bisherige Unterstützer: der Gemeindebund, dm, Microsoft (vermittelt Grundkenntnisse im Word-Office-Programm), der Feuerwehrverband, die Sportunion. Auch der Wiener Dompfarrer Toni Faber, der Schauspieler Serge Falck und ORF-Moderatorin Eser Ari-Akbaba sind mit von der Hilfspartie.

Vorurteile abbauen

"Durch direkten zwischenmenschlichen Kontakt können Vorurteile abgebaut werden – und wechselseitiges Verständnis über Kulturgrenzen hinweg kann geschaffen werden", befindet dm-Pressesprecher Stefan Ornig. Die 6000 Mitarbeiter würden motiviert, sich einzubringen: "Dafür schenken wir ihnen einen zusätzlichen Urlaubstag, den jeder für das freiwillige Engagement nutzen kann."

Auch andernorts wird solches honoriert. "Unsere Mitarbeiter können pro Jahr bis zu drei Tage zusätzlichen, bezahlten Sonderurlaub in Anspruch nehmen", sagt Dorothee Ritz, General Manager von Microsoft Österreich.

Für die Feuerwehren sei Integrationsförderung nichts Neues, sagt deren Präsident Albert Kern: "Bereits in der Grundausbildung wird den angehenden Mitgliedern eingeprägt, dass weder Religion noch politische Einstellung im Feuerwehrleben eine Rolle spielen dürfen."

Initiiert hat das "Freiwilligenportal" der Expertenrat für Integration, den ÖVP-Minister Sebastian Kurz 2011 eingesetzt hat. Ratsvorsitzender Heinz Fassmann ist überzeugt davon, mit dem Projekt viel Gutes zu bewirken: "Das ist ein richtiger Schritt für das gedeihliche Zusammenleben und die soziale Integration von Zuwanderern und Flüchtlingen in Österreich."

Link: www.wirsinddabei.at

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