IHS-Chef: Mehr Geld für Bildung und Forschung

IHS-Chef Christian Keuschnigg
Christian Keuschnigg plädiert für eine Milliarde zusätzlich für die Universitäten.

Einen Auftrag an den neuen Vizekanzler hat Christian Keuschnigg, als Chef des Instituts für Höhere Studien eine der führenden Wirtschaftsforscher des Landes: Er moniert im Interview mit dem Ö1-Morgenjournal, dass die Regierung derzeit zu wenig für die Bildung und Forschung tue – dies könne dem Land mittelfristig schaden, so Keuschnigg in Richtung Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Er adressiert seinen Wunsch aber auch an das Ministerium für Verkehr, Innovation- und Technologie, für das seit kurzem ja Alois Stöger verantwortlich zeichnet.

Preis-Wettbewerb

Abhilfe schaffen könnte naturgemäß mehr Geld. Den Bedarf der Universitäten beziffert Keuschnigg mit zumindest einer Milliarde Euro. „Österreichs Wirtschaft muss in den nächsten Jahrzehnten das aufgeben, was andere Länder billiger und besser machen“, sagt der IHS-Chef. Österreich könne nur verlieren, wenn es im internationalen Wettbewerb um den niedrigeren Preis mitmache, denn andere Länder würden uns schließlich im Pro-Kopf-Einkommen überholen. Man müsse die Stellung zu verteidigen und vor allem auszubauen – dies sei nur durch eine konsequente Innovationspolitik möglich. Eine Zukunftsbranche sei etwa der Umweltbereich. Gefördert gehöre deshalb vor allem die Grundlagenforschung an den Universitäten; zur Finanzierung müsse man im gesamten Budget nach Einsparungen suchen, so Keuschnigg.

Infrastrukturminister Alois Stöger betont im Morgenjournal, "Innovation ist mehr als nur Geld". Er wolle eine Innovationskultur entwickeln, Österreich müsse sich auch als Forschungsland sehen. Die Grundlagenforschung müsse man auch auf die Produktionsebene hinunterbrechen. Viele Projekte würden gemeinsam mit der Industrie durchgeführt und finanziert.

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