Grunderwerbsteuer: ÖVP fordert Deckelung

„Wir wollen, dass die Übergabe eines Hauses leistbar bleibt“, sagt ÖAAB-Generalsekretär August Wöginger.
Steuerreform: Wohnen Kinder in dem Haus, das sie erben, sollen sie maximal 10.000 Euro an Steuer zahlen.

Am kommenden Dienstag wird im Parlament die Steuerreform im Ausmaß von fünf Milliarden Euro beschlossen. Im Endspurt pocht die ÖVP, genauer gesagt der schwarze Arbeitnehmer-Bund ÖAAB, aber noch auf eine Änderung bei der Grunderwerbsteuer. ÖAAB-Generalsekretär August Wöginger fordert im KURIER-Gespräch, dass die Grunderwerbsteuer "maximal 10.000 Euro betragen soll, wenn das Kind, das ein Haus erbt, in diesem Haus auch seinen Hauptwohnsitz hat".

Als Basis für die Berechnung der neuen Grunderwerbsteuer wird ja künftig der Verkehrswert dienen, die Steuer wird gestaffelt: Wird ein Haus und/oder ein Grundstück in der Familie verschenkt oder vererbt, muss der neue Eigentümer bis zu einem Wert von 250.000 Euro 0,5 Prozent an Grunderwerbsteuer zahlen (1250 Euro). Für den Anteil zwischen 250.000 und 400.000 Euro fallen 2 Prozent Steuer an (3000 Euro), darüber 3,5 Prozent. Ist ein Haus z. B. 500.000 Euro wert, sind 7750 Euro an den Fiskus abzuliefern.

"25.000 Euro sind zu viel"

Da in Teilen Tirols, Salzburgs, Vorarlbergs sowie in Wien und in den "Speckgürteln" rund um große Städte Grundstücks- und Immobilienpreise enorm gestiegen sind, sei ein Haus mit etwas Grund bald einmal mehrere Hunderttausend Euro wert, sagt Wöginger. Bei 600.000 Euro wären künftig 11.250 Euro Steuer zu zahlen, bei 800.000 Euro 18.250 Euro und bei einer Millionen 25.000 Euro. Das sei "zu viel, wenn das Haus nicht verkauft oder vermietet wird", meint der ÖAAB-Mann. Das sei für viele junge Familien schwer zu schaffen.

Wöginger sagt, Finanzminister Hans Jörg Schelling ÖVP) würde die Deckelung akzeptieren, er appelliert an die SPÖ, auch zuzustimmen.

Kommentare