Geert Wilders: "Wir werden den Islam besiegen"
Wir befinden uns im Krieg. Aber der Islam wird den freien Westen nicht besiegen, wir werden den Islam besiegen."
Unzählige Hände gehen in die Höhe, es wird begeistert geklatscht. Geert Wilders lächelt und lässt den Blick über die Menschenmenge im Redoutensaal schweifen.
Hunderte Menschen kamen am Freitag in die Wiener Hofburg, um den niederländischen Islamgegner auf Einladung von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sprechen zu hören. Und Wilders sparte nicht an Provokationen.
"Ich will keine Imame, keine Moscheen mehr haben."
Jegliche Einwanderung aus muslimischen Ländern müsse unterbunden werden, der Koran gehöre verboten und die Grenzkontrollen innerhalb der EU wieder eingeführt, betonte er am Podium. "Ich will keine Imame, keine Moscheen mehr haben."
Protest gegen "Hetze"
Im Saal gab es dafür Jubel und Standing Ovations eines großteils ergrauten Publikums. Vor der Hofburg hingegen protestierten an die 50 Menschen gegen eine "Hetze gegen Muslime". Auch SPÖ, Grüne und ÖVP-Außenminister Kurz kritisierten die Veranstaltung im Vorfeld.
Mit Wilders hat Strache einen der umstrittensten Politiker Europas nach Wien geholt. Immer wieder erregt der frühere Versicherungskaufmann durch seine Aussagen Aufsehen, seit zehn Jahren erhält er rund um die Uhr Personenschutz. In Kürze steht er zum zweiten Mal wegen Verhetzung vor Gericht. In seiner Heimat lehnen die Parteien eine Regierungszusammenarbeit mit ihm ab. Medien verpassten ihm den Beinamen "blondes Gift".
Liebe zu Israel
Seine Abneigung gegen den Islam begründet der 51-jährige Politiker mit eigenen Erfahrungen in arabischen Ländern und seiner Liebe zu Israel, wo er zwei Jahre lang lebte. Radikaler Islamgegner wurde er allerdings erst, nachdem der Filmemacher Theo van Gogh 2004 von einem Islamisten ermordet worden war.
Wilders verglich den Koran bereits mit Hitlers "Mein Kampf". Anders sein Gastgeber: Man schätze sich zwar sehr, aber man teile nicht jede Meinung, ließ Strache auf Nachfrage wissen. Provokation weiß allerdings auch der FPÖ-Chef einzusetzen. Das Plakatsujet der Veranstaltung, das auch über den Rednern hing, zeigte ein von Minaretten durchspießtes Österreich. Einig sind sich beide Politiker auch, dass westliche Regierungen potenziellen Dschihadisten die Ausreise nicht verweigern sollten: "Nur lasst sie nicht zurückkommen."
Strache und Wilders arbeiten schon länger zusammen. Erstmals getroffen haben sie sich 2013.
Pegida-Demo
Nach Wien plant der Niederländer bereits den nächsten kontroversiellen Auftritt: Mitte April wird er bei einer Pegida-Demo in Dresden reden.
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