Ana Blatnik hält "Jungfernrede" als Präsidentin

Die Kärntner Slowenin Ana Blatnik sitzt dem Bundesrat vor.
Im Präsidentensessel nimmt erstmals Kärntner Slowenin Platz.

Dass Ana Blatnik (57) am Donnerstag im Bundesrat ihre "Jungfernrede" als Präsidentin hält, daran ist der Kärntner Slowenenfunktionär Marjan Sturm (Zentralverband) nicht unbeteiligt. Denn er machte im Jahr 2000 mit dem damaligen SPÖ-Landesvorsitzenden Peter Ambrozy den Deal, dass ein Minderheitenvertreter zwar nicht in den Landtag, wohl aber in die Länderkammer einzieht: Ana Blatnik, engagierte Kärntner Slowenin und Sozialdemokratin.

Der aus Ludmannsdorf nahe Klagenfurt stammenden nunmehrigen Präsidentin wurde die Politik sozusagen in die Wiege gelegt. Vater Johann ("Hanzi") Ogris war Landtagsabgeordneter und 20 Jahre Bürgermeister von Ludmannsdorf. "Politik war in unserem Haus selbstverständlich", sagt Ana Blatnik im KURIER-Gespräch. "Doch mir war bewusst, dass Kritik nichts verändern kann. Man muss selbst aktiv sein. Die SPÖ hat mir das ermöglicht."

1990 wurde sie Vorsitzende der ARGE Volksgruppen in der SPÖ, 1995 Mitglied des Landesparteivorstandes. 2000 war Ana Blatnik nur für ein paar Tage ersatzweise im Bundesrat, seit 2004 gehört sie ständig der Länderkammer an. Versehen mit dem Privileg, jede ihrer Reden mit einer Zusammenfassung in Slowenisch abzuschließen ("Das hat die Präsidiale einstimmig, also auch mit Zustimmung der FPÖ, beschlossen").

Als erste Minderheiten-Angehörige stieg Ana Blatnik zur Präsidentin auf. "Das ist auch eine Auszeichnung für die Volksgruppe", sagt sie.

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