Flüchtlingskrise: Bürokratie als großes Hindernis

Helfer und Flüchtlinge in Nickelsdorf.
Flüchtlingskoordinator Konrad beklagt Behördenkonflikte und starre Gesetze, die Bewältigung der Krise erschweren.

Der Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung, Christian Konrad, beklagt bürokratische Hürden und starre Gesetze, die die Bewältigung der Flüchtlingskrise erschweren. In Traiskirchen bewirkte Konrad, dass drei Sanitätscontainer aufgestellt wurden. Die Behörde wollte keine Genehmigung erteilen, weil die Container nicht auf ein Fundament gestellt worden waren. Konrad setzte sich durch.

Ausgabe von Äpfeln untersagt?

In einem anderen Fall gibt es noch keine Lösung: Eine große Anwaltskanzlei will dem völlig überlasteten Bundesamt für Asylwesen 100 Mitarbeiter zur Verfügung stellen. Doch es fehlt die Genehmigung zur Arbeitskräfteüberlassung. Probleme gibt es auch im Mietrecht oder auf dem Arbeitsmarkt. Skurrilster Fall: Die Lebensmittelinspektion rückte in Spielfeld aus und beanstandete die Lagerung der Nahrung. Begründung: Das Obst sei gespritzt und dürfe daher nur gewaschen verteilt werden. "Dieses Land wird super verwaltet, darauf können wir stolz sein. Aber in einer wirklichen Notsituation sind wir aufgeschmissen."

Die Ausgabe von Äpfeln sei nicht untersagt worden, wehrt sich hingegen die Behörde gegen Aussagen Konrads.

"Überwältigender Einsatz der Freiwilligen"

Seit Anfang September seien 450.000 Transitflüchtlinge durch Österreich gezogen, davon hätten 20.000 in Österreich Asyl beantragt. Im Wesentlichen sei bisher aufgrund des "überwältigenden Einsatzes der vielen Freiwilligen" alles klaglos verlaufen, so der Flüchtlingskoordinator.

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