Bei Rumpold und Meischberger schlägt Pleitegeier zu

Gernot Rumpold
Konkursverfahren über Firmen und Privatvermögen eröffnet, Rumpold bekennt sich teilweise zur Steuerhinterziehung.

Kein neuer Tag ohne neue schlechte Nachrichten, heißt es für den gefallenen Lobbyisten und Ex-FPÖ-Mann Walter Meischberger. Nachdem am Dienstag bestätigt wurde, dass die von Meischberger, Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Ex-Lobbyist Peter Hochegger gegründete Beratungsfirma "Valora solutions" im Konkurs ist, meldeten die Gläubigerschutzverbände AKV und KSV gestern weiteres Ungemach: Auch über Meischbergers Agentur ZehnVierzig wurde nun ein Insolvenzverfahren eröffnet – ein Gläubiger hatte den Konkursantrag gestellt.

Die ZehnVierzig ist Alleingesellschafterin der Valora Solutions, Geschäftsführer ist Meischberger. Welcher Gläubiger den Antrag stellte und wie hoch die Verschuldung ist, wurde nicht bekannt gegeben. Ansprüche können bis zum 15. September angemeldet werden.

Delogierung

Offen ist ob Meischberger nun auch die Delogierung aus jener Döblinger Villa droht, um die Rechtsstreit tobt. Um seine Steuerschulden begleichen zu können hatte sich Meischberger von Unternehmer Heinrich Schuster eine Million Euro geborgt und als Gegenleistung für die geborgte Million seine Grinzinger Villa (Schätzwert: 3,7 Millionen Euro) verkauft.

Nachdem Meischberger die Million nicht zurückzahlen konnte, hatte jüngst ein Gericht über "Meischis" beantragte Delogierung zu befinden. "Wir warten auf das schriftliche Urteil", sagt Meischbergers Anwalt zum KURIER.

Insolvenzverfahren für Rumpold

Am Mittwoch wurde auch über das Vermögen von Ex-FPÖ-Politiker Gernot Rumpold ein Insolvenzverfahren eröffnet. Diese Insolvenz ist offensichtlich eine Folge der Pleite seiner "100% Communications PR-Agentur GmbH", wo bereits im Juli ein Konkursantrag gestellt worden war. Bekannt wurde diese Agentur, als sie für eine Pressekonferenz des Eurofighter-Herstellers EADS 96.000 Euro verrechnete.

Außerdem muss sich der ehemalige FPÖ-Bundesgeschäftsführer Rumpold derzeit wegen Abgabenhinterziehung am Wiener Straflandesgericht verantworten. Der 56-Jährige bekannte sich am Mittwoch teilweise schuldig. Und zwar beim Vorwurf Werbungskosten steuerlich abgesetzt zu haben, die aber rein privat veranlasst waren. Rumpold hatte einen Weinklimaschrank, Designerschuhe und -garderobe von der Steuer abgesetzt. Rumpold, der seit zweieinhalb Jahren in Zypern lebt, berief sich auf seinen ehemaligen, mittlerweile verstorbenen Steuerberater, der ihm dazu geraten habe.

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