USA warnen vor neuer Terrororganisation

70.000 syrische Kurden flohen seit Freitag vor dem IS in die Türkei.
"Khorasan". Gruppe um früheren Bin-Laden-Vertrauten "größere Gefahr für Westen" als der IS.

Während amerikanische Kampfjets weiter Stellungen der Dschihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) im Nordirak bombardieren, erwächst den USA und Europa in Syrien eine neue Gefahr: Die Terrorgruppe Khorasan. Wie die New York Times am Sonntag unter Berufung auf Quellen innerhalb der US-Geheimdienste und des Militärs berichtete, entstand die Organisation vor einem Jahr in den Wirren des syrischen Bürgerkrieges. Angeführt werde die Gruppe mit engen Kontakten zur schlagkräftigen "El Kaida auf der Arabischen Halbinsel" von Muhsin al-Fadhli, einem Ex-Vertrauten des 2011 getöteten El-Kaida-Chefs Bin Laden. Ihre Kämpfer rekrutiert Khorasan laut Ex-CIA-Vizechef Michael Morrell in den Reihen der westlichen "Dschihad-Touristen" in Syrien.

Im Gegensatz zum IS, dem es laut Experten vorrangig um die Festigung seiner Macht in Syrien und dem Irak geht, habe Khorasan wie die ursprüngliche El Kaida die USA im Visier – und deren Einrichtungen in Europa. Laut Morrell konzentriert sich die Gruppe auf die Entwicklung von Bomben, die bei Sicherheitskontrollen auf Flughäfen nicht entdeckt werden können.

Für die Menschen im Irak und Syrien ist der IS die größte Bedrohung. Angesichts der heftigen Kämpfe im kurdischen Nordsyrien, wo der IS jüngst binnen eines Tages 60 Dörfer eroberte, sind seit Freitag 70.000 Menschen in die Türkei geflohen. Hunderttausende weitere werden erwartet. Die Türkei ist von dem Ansturm überfordert: Schon jetzt halten sich 1,3 Millionen Flüchtlinge im Land auf.

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