US-Gouverneur stellte sich den Behörden

Das Polizeifoto eines Politikers: Rick Perry im Gerichtsgebäude von Austin, Texas
Rick Perry, wegen Amtsmissbrauchs und Nötigung angeklagt, gilt als möglicher Präsidentschaftsbewerber.

Erinnern Sie sich noch an Rick Perry? Im vergangenen US-Wahlkampf bewarb er sich für die Republikanische Partei um die Präsidentschaftskandidatur. Doch grobe Schnitzer pflasterten seinen Weg Richtung Weißes Haus, etwa als er in einer Debatte nicht mehr wusste, welche Ministerien er denn abschaffen wollte. Anfang 2012 gab er schließlich auf, die Republikaner entschieden sich für Mitt Romney als aussichtsreichsten Kandidaten.

Seit Perry diese Woche wegen Amtsmissbrauchs und Nötigung angeklagt wurde, ist er wieder in den Negativ-Schlagzeilen. Da hilft auch die Unterstützung seiner Parteikollegen nichts, die die Postfächer von Journalisten seitdem mit Erklärung à la "Ich stehe stolz hinter Perry" überschwemmen. Der 64-Jährige - erneut als möglicher Kandidat fürs Weiße Haus gehandelt - soll versucht haben, eine demokratische Staatsanwältin zum Rücktritt zu zwingen. Sie war wegen Trunkenheit am Steuer zu Haft verurteilt worden. Danach soll der Gouverneur damit gedroht haben, sein Veto gegen die Finanzierung einer ihr unterstehenden Einheit einzulegen, wenn sie ihr Amt nicht abgebe. Im Fall eines Schuldspruchs drohen ihm allein im ersten Punkt fünf bis 99 Jahre Haft. Rechtsexperten hegen aber Zweifel an einem Erfolg der Klage.

Am Mittwoch stellte sich Perry nun freiwillig den Behörden - samt Fingerabdrücken und Polizeifoto. Vor dem Eingang jubelten ihm Unterstützer zu. "Ich bin heute hier, weil ich an das Gesetz glaube", sagte er. Es wurde kein Haftbefehl gegen ihn erlassen.

Das ist wohl kaum die Publicity, die Perry gerne hat. In den vergangenen Monaten hatte er damit begonnen, Staaten mit frühen Präsidentschaftsvorwahlen zu bereisen. Gegen die Anklage hat er sich stets gewehrt - er nannte sie empörend und eine politisch motivierte Farce.

Kommentare