Palin verschafft Clinton 50.000 Dollar

Sarah Palin in Iowa
Eine exzentrische Rede der Republikanerin bescherte Hillary Clinton eine Menge Spendengelder.

Eigentlich sollte es eine Brandrede gegen die Demokratin Hillary Clinton werden. Mit einem Magnetbutton der Clinton-Kampagne präsentierte sich Sarah Palin, ehemalige Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner und Ex-Gouverneurin des US-Bundesstaates Alaska, bei einer Parteiveranstaltung der Republikaner in Des Moines in Iowa Anfang der Woche.

Sie startete mit der Frage "Wer kann Hillary stoppen?" an das Publikum und borgte sich einen Wahlslogan von US-Präsident Barack Obama bei der Antwort: "Ja, wir können!"

Die ganze Veranstaltung ging aber nach hinten los. Nicht nur, dass Palin für ihre Rede auch von Republikanern aufs Korn genommen wurde. Das Unterstützerteam um Hillary Clinton nutzte die Gelegenheit und verschickte die Rede per Email an potentielle Clinton-Anhänger und bat um Spenden: "Palin versuchte zu sagen, dass die Republikaner eine Angriffswelle auf Hillary starten werden, sobald sie bekannt gibt, dass sie kandidieren wird," stand in dem Mail. Für eine Spende gab es das Versprechen auf einen Magnetbutton der Kampagne - Corpus Delicti in Iowa.

Laut Informationen des britischen Guardian soll die Aktion Clinton mehr als 50.000 Dollar an Spendengeldern eingebracht haben.

Seit Monaten wird darüber spekuliert, dass die ehemalige First Lady und Ex-Außenministerin Hillary Clinton als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten für die Wahl 2016 ins Rennen gehen könnte.

Die Rede, eine "Tragödie"

Vor der Rede ließ sie noch vor Journalisten verlautbaren, dass sie sich für eine Kandidatur 2016 interessiere. Parteikollegen und zahlreiche republikanische Parteimanager bezweifeln Palins politische Möglichkeiten.

Sie bezeichnete Obama als "verwöhntes Kind" und sorgte für Verwirrung als sie scheinbar über ihre Tochter Bristol zu sprechen kam. Dabei beschrieb sie ein online gestelltes Foto: "Sie hatte nichts an außer ein Lederhalsband." Es stellte sich heraus, dass sie eigentlich über ihren Familienhund parlierte. Des Weiteren beschuldigte sie den US-Präsidenten „unschuldige, indonesische Welpen“ drangsaliert zu haben. Alles in allem eine verwirrende und inhaltlich nicht fassbare Rede.

Politische Kommentatoren und auch Parteikollegen beschrieben die Rede laut Guardian als "Tragödie". Wes Enos, ein früherer Kampagnen-Mitarbeiter von Michelle Bachmann, sieht in der Rede den Versuch Aufmerksamkeit zu generieren: "Die Menschen reden nicht mehr über Sarah Palin. Ich glaube, dass sie im Gespräch blieben will."

Wie viele andere sagt Enos, dass Palin lieber nicht ins Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner einsteigen sollte: "Ich glaube, dass ihre Zeit vorüber ist und ich glaube, dass es viel bessere Kandidaten gibt mit mehr Substanz, mehr Fähigkeiten und mehr Kraft."

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