Türkische Kurden bitten Weltöffentlichkeit um Hilfe

Eine Menge trägt die Särge von drei türkischen Kurden, die während Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und der PKK getötet wurden.
HDP fordert wegen anhaltender Spannungen zwischen Türken und Kurden internationalen Rückhalt.

Die prokurdische HDP bittet die internationale Gemeinschaft um Unterstützung. "Die Türkei gleitet zunehmend in einen Bürgerkrieg ab", kritisierte die Partei in einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung. "Wir brauchen die Unterstützung der internationalen Öffentlichkeit mehr denn je, um einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten, der Türkei und Kurdistan zu erreichen."

Türkische Kurden bitten Weltöffentlichkeit um Hilfe
Selahattin Demirtas, co-chairman of Turkey's pro-Kurdish Peoples' Democratic Party (HDP), talks during a news conference in Diyarbakir, Turkey, September 9, 2015. It is "becoming impossible" for Turkey to hold an election given the security situation in the mainly Kurdish southeast, Demirtas said on Wednesday. Demirtas made the comment in a speech in Diyarbakir, the largest city in the southeast, where there have been daily clashes between Turkish security forces and Kurdish militants since a ceasefire collapsed in July. REUTERS/Sertac Kayar

Seit den Parlamentswahlen vom 7. Juni seien 128 HDP-Parteigebäude im ganzen Land angegriffen worden. Die AKP-Übergangsregierung nutze allerlei Unterdrückungsmaßnahmen, hieß es in der Mitteilung. So seien zahlreiche kurdische Städte im Südosten der Türkei weitgehend von der Außenwelt abgeriegelt worden, Kommunikationsmöglichkeiten wie Telefon und Internet seien gekappt worden.

Belagerter Provinz fehlt es an allem

Die Provinz Cizre werde seit Tagen von türkischen Sicherheitskräften belagert, es fehle an Nahrung, Wasser und der Zugang zu medizinischer Grundversorgung. Die Zivilbevölkerung werde gezielt von staatlichen Sicherheitskräften angegriffen, Journalisten würden nicht in die Regionen vorgelassen.

Türkische Kurden bitten Weltöffentlichkeit um Hilfe
Women mourn during a funeral ceremony for three Turkish Kurdish men, who were killed during clashes between security forces and PKK on Friday, in the southeastern town of Silopi in Sirnak province, Turkey, August 8, 2015. Selahattin Demirtas, the leader of Turkey's pro-Kurdish party, called on Saturday for the militant Kurdistan Workers Party (PKK) to "remove its finger from the trigger" and for the government to halt a surge in violence by launching talks. The PKK announced it was stepping up attacks in mid-July over what it said were violations by Turkish forces of a 2013 ceasefire. The violence worsened when Turkey began an air campaign against PKK camps in northern Iraq on July 24. On Friday evening militants fired a rocket at an armoured car in the town of Cizre, killing a police officer and wounding another, security sources said. Earlier that day, three people were killed and seven wounded during clashes between police and PKK in the town of Silopi. Both towns are close to Turkey's borders with Syria and Iraq. REUTERS/Sertac Kayar NO ARCHIVES

Die Oppositionspartei HDP war bei der letzten Parlamentswahl erstmals ins Parlament eingezogen. Nach einem mehr als zweijährigen Waffenstillstand sind seit Juli die Gefechte zwischen der türkischen Armee und der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) wieder ausgebrochen. Allein seit dem vergangenen Wochenende starben mehr als 30 türkische Soldaten und Polizisten bei Angriffen der PKK. Ankara reagiert mit Luftangriffen und Militäraktionen.

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