Todesdrohung gegen belgischen Innenminister

Das Schreiben an Jan Jambon wird nun von belgischen Terrorismusfahndern ausgewertet.
Neben Jambon auch Staatssekretär Francken bedroht. Brief von "extremistischem Muslim" unterzeichnet.

Der Innenminister und Vizepremier von Belgien, Jan Jambon, hat nach eigenen Angaben eine Todesdrohung erhalten. Auch der Staatssekretär für Asyl und Migration, Theo Francken, sei bedroht worden, sagte Jambon am Sonntag laut belgischer Nachrichtenagentur Belga.

Beide Politiker gehören der separatistischen Neu-Flämischen Allianz (N-VA) aus dem Niederländisch sprechenden Norden des Landes an, die zur Mitte-Rechts-Regierung gehört. Das Schreiben wird nun von belgischen Terrorismusfahndern ausgewertet.

Verstärkter Polizeischutz für Francken

Todesdrohung gegen belgischen Innenminister
Belgium's Asylum and Migration State Secretary Theo Francken listens to Prime Minister Charles Michel's state-of-the-union address at the Belgian Parliament in Brussels October 14, 2014. REUTERS/Yves Herman (BELGIUM - Tags: POLITICS SOCIETY IMMIGRATION)
Der Brief an ihn sei von einem "extremistischen Muslim" unterzeichnet worden, sagte Jambon laut Belga dem FernsehsenderVTM. Die Politiker seien darin aufgefordert worden, das belgische Staatsgebiet zu verlassen, sonst sei ihr Leben gefährdet. Während Jambon auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen verzichtete, nahm Francken verstärkten Polizeischutz in Anspruch, auch um seine beiden kleinen Kinder zu schützen.

Francken gab Belga gegenüber der sozialistischen Opposition die Schuld. Die Partei sowie französischsprachige Medien hätten ihn als schwulenfeindlich und rassistisch beschrieben, beklagte Francken und fügte hinzu: "Dies wird manche auf Ideen bringen." Beiden war Verständnis für Nazi-Kollaborateure des Zweiten Weltkriegs vorgeworfen worden. Francken entschuldigte sich kürzlich vor dem Parlament, nachdem er unter Rassismusverdacht geraten war.

Kommentare