Syrien-Konflikt: Kerry trifft Lawrow in Wien

Gutes Einvernehmen: Kerry, Lawrow
Bundeshauptstadt am Freitag wieder Drehpunkt der Krisendiplomatie. Assad traf Putin.

Gut sind noch die Bilder in Erinnerung, als das Wiener Palais Coburg dieses Jahr immer wieder im Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit stand. Hier kam der Atom-Deal mit dem Iran zustande - der Durchbruch in einem lange andauernden Konflikt. Nun soll Wien wieder als Dreh- und Angelpunkt fungieren: Am Freitag will US-Außenminister John Kerry seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow treffen. Das Thema: der syrische Bürgerkrieg. Das gab das Außenministerium in Moskau am Mittwoch bekannt. Auch die Außenminister der Türkei und Saudi-Arabiens sollen dabei sein.

Auch andernorts gibt es hochrangige Krisentreffen. Syriens Machthaber Bashar al-Assad ist erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs in seinem Land 2011 ins Ausland gereist und hat in Moskau Russlands Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Assad habe sich am Dienstagabend zu einem "Arbeitsbesuch" in Moskau aufgehalten, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch laut russischen Nachrichtenagenturen mit.

Bei den Gesprächen sei es um den "Kampf gegen terroristische, extremistische Gruppierungen" gegangen und um die russische Luftunterstützung für Vorstöße der syrischen Armee. Russland fliegt seit Ende September Luftangriffe in Syrien. Moskau nennt die Terrormiliz Islamischer Staat als Hauptgegner, nach westlicher Einschätzung treffen die Angriffe aber vor allem andere Gruppen, die gegen Assad kämpfen. Assad habe gesagt, dass Moskaus Unterstützung Syrien vor einem "tragischen Szenario" bewahre und er habe Putin seine "enorme" Dankbarkeit ausgedrückt, hieß es.

Der Konflikt in Syrien hatte im März 2011 zunächst mit friedlichen Protesten begonnen, sich jedoch rasch zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet. Inzwischen sind zahlreiche Akteure in den Konflikt verwickelt, die Lage ist zunehmend unübersichtlich. In dem Krieg wurden bereits mehr als 250.000 Menschen getötet, vier Millionen verließen nach UN-Angaben das Land, sieben Millionen wurden innerhalb der syrischen Grenzen vertrieben.

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