Palästinensischer Botschafter stirbt nach Explosion

Feuerwehr und Polizei untersuchen die Residenz des palästinensischen Botschafters in Prag
Die Polizei spricht von "unvorsichtiger Manipulierung" mit einer gefährlichen Pyrotechnik und schließt keine Version aus.

Der palästinensische Botschafter in Prag Jamal al-Jamal, der bei einer Explosion am Mittwoch schwer verletzt wurde, ist tot. Es sei seinen Verletzungen im Prager Zentralen militärischen Krankenhaus erlegen, erklärte eine Polizeisprecherin. Die Hintergründe der Detonation waren vorerst unklar, die Ermittler gingen aber von falschem Umgang mit gefährlicher Pyrotechnik aus.

Zuvor hatte die Sprecherin des Krankenhauses, Jirina Ernestova, mitgeteilt, dass der Botschafter schwere Verletzungen an Beinen und Händen erlitten habe und in künstlichen Tiefschlaf versetzt worden sei. Zum Zeitpunkt der Explosion, zu der es beim Öffnen eines Tresors in der Residenz Al-Jamals kam, befanden sich auch weitere Familienmitglieder in dem Gebäude. Eine Frau wurde mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

Hintergründe unklar

Wie die Sprecherin der Polizei, Andrea Zoulova, der Nachrichtenagentur CTK sagte, seien bezüglich der Hintergründe des Vorfalles "alle möglichen Versionen infrage. Wir haben einige Versionen, wobei man keine von ihnen ausschließen kann", so die Sprecherin. Nach der Explosion wurde noch eine 52-jährige Frau ins Krankenhaus eingeliefert, weil sie den Rauch eingeatmet habe, hieß es weiter.

Die Nachbarn sagten, die Familie des Botschafters sei erst vor wenigen Tagen in die Wohnung eingezogen. Überall seien Kisten und verpackte Möbelstücke gestanden. Jamal hatte erst am 11. Oktober das Beglaubigungsschreiben dem tschechischen Staatspräsidenten Milos Zeman übergeben.

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