Österreicher in Libyen: Hälfte will ausreisen

Der Oberösterreicher wurde vom Al-Ghani-Ölfeld verschleppt
Rund 30 Menschen noch in Libyen. Zu vom IS entführten Linzer gibt es keine Nachrichten.

Derzeit befinden sich noch rund 30 Österreicher im von Kämpfen zerrütteten Libyen, etwa die Hälfte von ihnen wolle nun in den kommenden Tagen und Wochen das nordafrikanische Land verlassen. Das teilte das Außenministerium am Samstag der APA auf Anfrage mit. Die übrigen wollten trotz Ausreiseempfehlung des Ministeriums bleiben, hieß es weiter.

Das Außenamt hatte den Angaben zufolge bereits im Frühjahr 2011 eine Reisewarnung für ganz Libyen herausgegeben. Damals tobte der Aufstand gegen Langzeit-Machthaber Muammar al-Gaddafi. Seit dessen Sturz und Tötung im Herbst jenes Jahres ist Libyen nicht zur Ruhe gekommen. "Die Gefährdungslage (...) ist und bleibt hoch, gerade für Ausländer besteht in Libyen ein besonders hohes Risiko", erklärte Außenamts-Sprecher Martin Weiss.

Im August 2014 war das gesamte Personal der österreichischen Botschaft in Tripolis wegen Sicherheitsbedenken abgezogen worden. Die österreichische Vertretung im tunesischen Djerba, die seither zuständig ist, stehe mit den in Libyen verbliebenen Österreichern in Kontakt, hieß es weiter. Eine kleine Zahl von Österreichern reise aus geschäftlichen oder privaten Gründen nach wie vor nach Libyen. Zu dem Oberösterreicher, der mit weiteren Mitarbeitern einer Ölfirma in Libyen von Anhängern der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) entführt worden ist, gebe es keine Neuigkeiten. Der Krisenstab des Ministeriums tage weiterhin laufend zu dem Fall, sagte Weiss.

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