Türkei sperrt "Charlie Hebdo"-Website

Ende Februar erschien die neue Printausgabe des Satireblatts.
Grund für die Sperre soll die angebliche Beleidigung religiöser Gefühle durch die Karikaturen sein.

Die türkische Regierung hat eine Sperrung der Internetseite des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" durchgesetzt. Auf Antrag der staatlichen Internetbehörde ordnete ein Gericht in Ankara die Sperrung an, wie türkische Medien am Freitag berichteten. Insgesamt sind demnach fast 50 Websites oder einzelne Seiten dieser Websites betroffen.

Grund für die Sperre ist eine angebliche Beleidigung religiöser Gefühle durch die Verbreitung der Mohammed-Karikaturen, die "Charlie Hebdo" nach dem islamistischen Anschlag im Jänner veröffentlicht hatte. Das Gericht in Ankara hatte vor einigen Tagen bereits die Internetseite des ersten Atheisten-Verbandes der Türkei wegen angeblicher religiöser Hetze sperren lassen. Zudem wird gegen eine türkische Tageszeitung ermittelt, die das "Charlie-Hebdo"-Titelblatt mit dem weinenden Propheten Mohammed veröffentlicht hatte.

Kritiker beklagen eine zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit unter der islamisch-konservativen Regierung in Ankara.

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