Minister Macron legt Amt nieder – und macht gegen Hollande mobil

Emmanuel Macron will 2017 Präsident Frankreichs werden.
Macron will 2017 bei den Präsidentschaftswahlen antreten.

Er war sowohl Quer- als auch Vorantreiber in den Reihen der sozialistischen Regierung Frankreichs – jetzt nahm er den Hut. Am Dienstag legte Wirtschaftsminister Emmanuel Macron sein Amt nieder. Der 38 jährige wirtschaftsliberale Politstar will sich nur mehr seiner eigenen Kampagne für die französischen Präsidentenwahlen im April 2017 widmen.

Überraschung ist das keine. Macron hatte bereits im April eine überparteiliche Bewegung für seine Präsidentschaftskandidatur gegründet und sich damit faktisch gegen seinen ursprünglichen Mentor, Staatschef François Hollande, der selber wieder kandidieren möchte, gestellt. Gleichzeitig häufte Macron Attacken auf Regierungskollegen und indirekt auch auf Hollande: Diese würden der "verbrauchten und verkorksten" Politelite angehören und die überfälligen Maßnahmen zur "Entfesselung" der Wirtschaft, wenn überhaupt, viel zu langsam angehen.

Dabei konnte der Ex-Banker in der Regierung Deregulierungen in bisher geschützten Wirtschaftszweigen, Steuererleichterung für Unternehmer und zuletzt eine Arbeitsmarktreform durchsetzen, die aber eine viermonatige Streikwelle auslöste.

Nach anfänglichen Höhenflügen in Umfragen schien er zuletzt an Glanz zu verlieren. Bei eher linken Wählern (und nicht nur diesen) sorgte er für Unbehagen. Auf bürgerlicher Seite fand er Zustimmung, aber keine politische Unterstützung.

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