Mallorca: Öko-Taxe lässt Alarmglocken schrillen

Voller Strand in Palma de Mallorca
Enormer Touristenansturm erwartet – doch Hoteliers befürchten, dass die Gebühr Billig-Urlauber abschreckt.

Mallorca steht vor einem Rekordsommer mit einem nie da gewesenen Touristenansturm – nach den Terroranschlägen in der Türkei fahren heuer besonders viele Touristen, vor allem Deutsche, lieber nach Spanien. Doch auf der Baleareninsel ist die Stimmung getrübt, denn Urlauber müssen künftig tiefer in die Tasche greifen: Mit 1. Juli wird die umstrittene Touristen-Abgabe eingeführt. Pro Person und Nacht wird eine Übernachtungssteuer von 0,25 bis zwei Euro fällig. Die Höhe richtet sich nach Art der Unterkunft, zudem werden zehn Prozent Mehrwertsteuer erhoben. Dies hat das seit Mitte 2015 von Linksparteien beherrschte Parlament der Balearen beschlossen.

Kritik von allen Seiten

Die "Ecotasa" ist zwar ein vergleichsweise geringer Betrag, doch bei Hoteliers schrillen die Alarmglocken. Kritik kommt von allen Seiten, denn Hotelbetreiber und Lokalbesitzer fürchten, dass die Abgabe vor allem die Billigtouristen abschreckt, die Mallorca in großer Zahl besuchen. In dem bei britischen Urlaubern besonders beliebten Ort Magaluf westlich von Palma herrscht große Sorge, dass sich Ökotaxe und Brexit zu einem gefährlichen Cocktail mischen.

Die Taxe gilt nicht nur für Mallorca, sondern auch für Menorca, Ibiza und Formentera. Auch Passagiere von Kreuzfahrtschiffen sind betroffen – sie müssen zwischen 50 Cent und einem Euro zahlen. Theoretisch müssen auch Urlauber, die private Ferienwohnungen mieten, die Taxe hinblättern. Die meisten dieser Wohnungen sind allerdings offiziell als solche nicht angemeldet.

Insgesamt erhofft sich die Balearenregierung zusätzliche Einnahmen von bis zu 80 Millionen Euro jährlich. Das Geld soll vor allem für Umwelt- und Landschaftsschutz und zur Förderung des nachhaltigen Tourismus verwendet werden. Daher der Name "Ecotasa" – Ökotaxe.

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