"Kulturrassismus": Harte Kritik aus Türkei an EU-Kommissar Oettinger

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Europaminister empört über Schmälerung der türkischen Beitrittsperspektive.

Nach Kanzler Kern hat es nun auch EU-Kommissar Günther Öttinger erwischt.

Oettinger lege mit seiner Aussage, wonach der EU-Beitritt der Türkei während der Präsidentschaft Recep Tayyip Erdogans kaum möglich sei, "Kulturrassismus" an den Tag, sagte der türkische Europaminister Ömer Celik am Mittwoch.

Der Grund für die harten Worte: Der deutsche EU-Kommissar hatte in einem Bild-Interview erklärt, er halte unter den derzeitigen Bedingungen einen Beitritt bis weit ins nächste Jahrzehnt hinein nicht für realistisch. "Das wird wohl eher ein Thema für die Zeit nach Erdogan", sagte er.

Überhaupt sind türkische Politiker dieser Tage schnell mit dem Rassismus-Vorwurf zur Stelle. Nach der Forderung Christian Kerns, die Beitrittsvehandlungen mit der Türkei zu stoppen, hatte Außenminister Mevlüt Cavusolgu Anfang August Österreich als "Zentrum des radikalen Rassismus" bezeichnet.

Eine Abrüstung der Worte scheint auch vier Wochen nach dieser ersten Eskalation nicht in Sicht.

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