Jemen: Angriffe auf Houthis gehen weiter

Symbolbild
Saudi-Arabien erhält inzwischen Unterstützung von den USA. Golf-Staaten drängen auf UNO-Sanktionen.

Saudi-Arabien und seine Verbündeten haben ihre Luftangriffe auf Stellungen der jemenitischen Houthi-Rebellen fortgesetzt, ohne dass zunächst aber große Wirkung erkennbar war. Nach Angaben von Anrainern der südjemenitischen Hafenstadt Aden bombardierten sie am Mittwoch einen Luftwaffenstützpunkt rund 50 Kilometer nördlich der Stadt.

Diesen hätten Soldaten des früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh, die sich mit den Houthi verbündet haben, allerdings weiter unter Kontrolle, hieß es. Zur Unterstützung der Allianz gegen die Houthis verstärken die USA ihre Waffenlieferungen an Saudi-Arabien und deren Verbündete. US-Verteidigungsminister Ashton Carter warnte, den Zerfall des Jemen nütze auch Al-Kaida aus, um ihre Stellung in dem Land weiter auszubauen. Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel gilt als der schlagkräftigste Ableger der Extremistenorganisation.

Rebellen schwer aufzuhalten

Seit zwei Wochen fliegen Saudi-Arabien und seine Verbündeten Angriffe auf Waffendepots, Stellungen und Konvois der schiitischen Houthi-Milizen, die den Jemen weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht haben. Den Vormarsch auf die wichtige Stadt Aden, die letzte Hochburg des nach Saudi-Arabien geflüchteten sunnitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi, konnten die Luftangriffe aber bisher nicht aufhalten.

Unterstützung erhält Saudi-Arabien auch von den USA. Der stellvertretende Außenminister Antony Blinken sagte am Dienstag bei einem Besuch in Riad, die USA würden ihre Waffenlieferungen an das Königreich beschleunigen. Zudem hätten sie eine gemeinsame Koordinationsstelle im Operationszentrum der saudi-arabischen Streitkräfte eingerichtet, die auch mit mehr Geheimdienstinformationen versorgt würden.

US-Verteidigungsminister Carter sagte bei einem Besuch in Japan, neben den Houthi-Milizen habe auch Al-Kaida im Jemen Geländegewinne erzielt und weitere Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht. Die USA bekämpfen den Al-Kaida-Ableger im Jemen vornehmlich mit Drohnenangriffen. Dieser Anti-Terror-Kampf werde fortgesetzt, sagte Carter. Dies wäre zwar leichter mit einer stabilen kooperationswilligen Regierung, die es im Jemen aber nicht mehr gebe. Dennoch würden die USA ihre Maßnahmen "zum Selbstschutz" fortsetzen, wenn auch mit anderen Mitteln. Einzelheiten nannte er nicht.

UNO-Sanktionen

Die Golf-Staaten drängen indes im UNO-Sicherheitsrat weiter auf Sanktionen gegen den Anführer der schiitischen Houthi-Rebellen im Jemen sowie gegen den ältesten Sohn des früheren jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh. Jordanien brachte in der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) einen Resolutionsentwurf der Golf-Staaten ein, über den nach Angaben von Diplomaten noch in dieser Woche abgestimmt werden könnte.

In dem Text fordern die Staaten unter anderem einen Rückzug der Rebellen aus der Hauptstadt Sanaa sowie aus allen anderen seit 2013 eroberten Gebieten im Jemen. Die Resolution sieht außerdem ein Waffenembargo gegen die Führung der Rebellen und ihre Verbündeten sowie Sanktionen gegen Houthi-Chef Abdulmalik al-Houthi und Salehs Sohn Ahmed vor.

Sollten deren Namen auf die Sanktionsliste gesetzt werden, würden beide mit einem Reiseverbot belegt, außerdem würden ihre Vermögen eingefroren. Nicht erwähnt werden in dem Resolutionsentwurf, der der Nachrichtenagentur AFP vorlag, die russischen Forderungen nach Kampfpausen zu humanitären Zwecken im Jemen.

Russland hatte am Wochenende im UNO-Sicherheitsrat eine Unterbrechung der von Saudi-Arabien angeführten Luftangriffe gefordert, damit Ausländer aus dem Jemen in Sicherheit gebracht und die Zivilisten mit Hilfsgütern versorgt werden können. Die arabische Militärallianz geht seit Ende März gegen die Houthi-Rebellen im Jemen vor. Saudi-Arabien folgte damit nach eigenen Angaben einer Bitte von Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi, gegen dessen Führung die Rebellen kämpfen. Sein Vorgänger Saleh soll die Aufständischen unterstützen.

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