Israels Ex-Präsident Peres erlitt Herzinfarkt

Shimon Peres im Jahr 2015
Der frühere israelische Staatspräsident wurde an verengter Herzarterie operiert, sein Zustand ist stabil.

Der frühere israelische Präsident und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres hat sich nach Herzproblemen einem Eingriff unterziehen müssen. Nach Erweiterung einer verengten Herzarterie sei der Zustand des 92-Jährigen stabil, teilte sein Sprecher am Donnerstag mit. Peres habe über Schmerzen in der Brust geklagt, weshalb er in das Sheba-Hospital nahe seinem Wohnort Tel Aviv gebracht worden sei.

Verengte Arterie

"Dort wurde per Katheter eine verengte Arterie diagnostiziert, die sodann erweitert wurde", teilte der Sprecher weiter mit. Die Schmerzen seines Patienten seien nicht stark gewesen, aber aus Vorsicht habe er sofort seine Überweisung in das Herzkatheter-Zentrum angeordnet, sagte Peres' Hausarzt Raphy Walden bei einer Pressekonferenz.

Der Ex-Staatschef sei die ganze Zeit bei Bewusstsein gewesen "und hat nicht aufgehört, von seinen terminlichen Pflichten zu reden", sagte Walden weiter. Auch wenn sein Zustand jetzt sehr zufriedenstellend sei, werde Peres zur Beobachtung noch einige Tage im Krankenhaus bleiben. Danach könne er seine gewohnten Tätigkeiten fortsetzen.

Friedensnobelpreis

Als einer der Förderer der Osloer Abkommen mit den Palästinensern erhielt Peres 1994 den Friedensnobelpreis gemeinsam mit Israels Regierungschef Yitzhak Rabin und Palästinenserführer Yasser Arafat. Er gehörte als Minister in verschiedenen Ressorts zahlreichen Regierungen an, war zweimal Ministerpräsident und ab 2007 der neunte Staatschef seines Landes. Im Juli 2014 wurde er nach siebenjähriger Amtszeit vom amtierenden Präsidenten Reuven Rivlin abgelöst.

Der Friedensvisionär, 1923 als Sohn eines Holzhändlers im damaligen Ost-Polen geboren, ist allerdings auch als Vater des israelischen Atomprogramms bekannt. Er war 1934 ins damalige Palästina eingewandert. Als junger Mann Mitglied der jüdischen Untergrundarmee Hagana, begann er 1946 seine politische Karriere in der Arbeitspartei (HaAvoda).

Fischer übermittelt Genesungswünsche

Bundespräsident Heinz Fischer übermittelte Peres seine "besten Genesungswünsche". Fischer verwies nach Angaben der Präsidentschaftskanzlei in dem Schreiben auf die jahrzehntelange Freundschaft mit Shimon Peres und auf viele gemeinsame politische Grundüberzeugungen und wünschte dem "großen israelischen Staatsmann" baldige Besserung.

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