USA

Hillary Clinton: Parteiinterne Konkurrenz

Vizepräsident Biden dürfte sich ebenfalls bewerben - Donald Trump freut sich.

Das Wahlkampfteam der führeren US-Außenministerin Hillary Clinton sieht eine mögliche Präsidentschaftsbewerbung von US-Vizepräsident Joe Biden nach eigenen Angaben gelassen. "Wir werden ihn seine Entscheidung treffen lassen", sagte Clintons Kampagnensprecherin Jennifer Palmieri am Sonntag dem Sender CNN. Die Ernennung zur Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten sei ohnehin keine leichte Aufgabe. "Wir haben keine Illusionen. Wir haben nie gedacht, dass das einfach wird", versicherte Palmieri. Die Kampagnensprecherin verwies zugleich auf Clintons Favoritenrolle. Die frühere First Lady habe die meisten Wahlkampfspenden eingesammelt und schlage in den meisten Umfragen jeden republikanischen Bewerber. "Mehr kann man nicht wirklich verlangen", sagte Palmieri auf CNN.

Laut einem Bericht der "New York Times" vom Samstag erwägt Vizepräsident Joe Biden, ebenfalls ins parteiinterne Rennen um die Präsidentschaftskandidatur zu ziehen. Die Berater des 72-Jährigen hätten damit begonnen, Kontakte zu führenden Persönlichkeiten und Spendern bei den Demokraten aufzunehmen. Bidens im Mai verstorbener Sohn habe kurz vor seinem Tod seinen Vater ermutigt, sich ein drittes Mal um die Präsidentschaftskandidatur zu bewerben.

Trump hämisch

Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump, der im parteiinternen Rennen derzeit vorn liegt, sagte dem Sender CBS, Biden habe "eine gute Chance", Clinton zu schlagen. Schließlich stürzten ihre Umfragewerte derzeit in den Keller und sie habe "einige große Probleme", fügte Trump hinzu.

Er spielte damit auf Vorwürfe gegen Clinton wegen ihres Umgangs mit E-Mails aus ihrer Zeit als Außenministerin an. Auch wegen des während ihrer Amtszeit verübten Angriffs auf die US-Vertretung im libyschen Bengazi, bei dem im September 2012 vier US-Bürger, darunter Botschafter Chris Stevens, getötet worden waren, sowie wegen ihrer Rolle in der gemeinnützigen Stiftung der Clinton-Familie musste sie sich Kritik gefallen lassen.

Streit um Steuern

Dabei steht Trump selbst wieder einmal im Kreuzfeuer der Kritik, denn er hat offenbar keine großen Ambitionen, seine Steuerzahlungen öffentlich zu machen. Er sei Geschäftsmann und versuche immer, "so wenig wie möglich zu zahlen", sagte der Milliardär am Sonntag im Fernsehsender CBS. Er fügte hinzu: "Ich hasse es, wie unsere Regierung unser Geld verschwendet."

Clinton hingegen hatte am Freitag öffentlich gemacht, wie viele Steuern sie und ihr Mann, Ex-Präsident Bill Clinton, in den vergangenen sieben Jahren gezahlt hatten. Die Praxis, seine Steuerlast zu veröffentlichen, gehört für die Anwärter für den US-Präsidentschaftswahlkampf zum guten Ton. Trump wollte zwar nicht ausschließen, dass er sich dieser Tradition anschließen könnte. Er verband eine entsprechende Andeutung in dem CBS-Interview aber mit einem Seitenhieb auf Clinton: "Es könnte sein, dass ich dies mache unter der Bedingung, dass Hillarys E-Mails veröffentlicht werden."

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