Hamburg-Wahl: SPD siegessicher

Der amtierende Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz.
Am Sonntag wählt Hamburg. AfD und FPÖ hoffen auf den Einzug ins Parlament.

Bei der Wahl in der zweitgrößten deutschen Stadt morgen, Sonntag, kann die SPD mit einem schönen Erfolg rechnen. Laut allen Umfragen hat ihr amtierender Bürgermeister Olaf Scholz gute Chancen, die absolute Mehrheit zu verteidigen. Ansonsten stünden wohl die Grünen für eine Koalition bereit, trotz der Differenzen um die Elb-Vertiefung für Groß-Containerschiffe.

Scholz hat in den vergangenen vier Jahren die 1,8-Millionen-Stadt politisch zur Ruhe gebracht und anerkannt effizient und geräuschlos regiert. Der Exponent des Realo-Flügels gewänne mit einem Erfolg auch in der Bundes-SPD an Einfluss. Er gilt als Gegengewicht zu SPD-Chef Sigmar Gabriel, der erst jetzt die Partei von seinem früheren Linkskurs in die Mitte zu führen versucht.

Spaltung in der CDU

Das bürgerliche Lager ist in der Kaufmannsstadt weiterhin tief gespalten. Der zerstrittenen Stadt-CDU wird eine empfindliche Niederlage prophezeit. Hingegen kann sich die FDP Hoffnung machen, knapp, aber doch, in den Landtag zurückzukehren. Sie sieht bereits eine bundespolitische Trendwende: Derzeit liegt sie in Umfragen erstmals seit der Bundestagswahl 2013 wieder bei fünf Prozent und damit über der parlamentarischen Hürde.

Sicherer kann sich die Alternative für Deutschland (AfD) sein, in die Hamburger Bürgerschaft einzuziehen. Es wäre ihr erstes Landesparlament in Westdeutschland. Der Erfolg würde den liberalen Teil der einst nur Euro-kritischen Partei gegenüber dem wachsenden national-konservativen Flügel stärken. Der AfD-Gründer und künftige Allein-Chef Bernd Lucke kommt aus der Stadt.

Nach Hamburg wählt heuer nur mehr die zweitgrößte Hansestadt Bremen, ansonsten gibt es keine überregionalen Wahlen mehr.

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