Flüchtlingslager sollen nach Terroristen durchkämmt werden

Eingang zum Flüchtlingslager Moria
Gemeinsame Kontrollen mit greichischer Polizei laut Europol nicht geplant.

Auf der Suche nach möglichen Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) will die europäische Polizeibehörde (Europol) nach einem Medienbericht zusammen mit griechischen Sicherheitsbeamten detaillierte Kontrollen in griechischen Flüchtlingslagern durchführen. Das berichtete die Athener Zeitung "Kathimerini" (Sonntagausgabe) unter Berufung auf die griechischen Sicherheitsbehörden weiter.

Gemeinsame Kontrollen von griechischen Polizisten und Europol-Agenten gebe es in den Lagern allerdings weder jetzt noch in Zukunft, dementierte ein Europol-Sprecher den Bericht am Samstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Den Haag.

"Unsere Rolle ist es, die Mitgliedstaaten zu unterstützen, wir nehmen dort selbst keine polizeilichen Aufgaben wahr", sagte der Europol-Sprecher. Er bestätigte, dass derzeit geplant sei, etwa 200 Polizisten aus verschiedenen Europol-Staaten auszubilden, damit diese anschließend griechische Polizisten beraten könnten. Dies sei Teil eines bereits seit Anfang 2015 bestehenden Programms, mit dem Europol der griechischen Polizei zur Seite stehe. Auch derzeit gebe es eine Reihe von Europol-Polizisten in Griechenland: "Sie unterstützen die griechischen Kollegen. Sie sind nicht damit beschäftigt, irgendwelche Kontrollen vorzunehmen."

Aufgabe der Berater sei es vor allem, die Daten der griechischen Polizisten in die Datenbanken der EU-Polizeiorganisation Europol einzubringen. Außerdem würden bestimmte Daten auch in nationale Datenbanken anderer Europol-Mitglieder eingespeist. "Unser Ziel ist es, so genau wie möglich zu festzustellen, ob die beispielsweise von Flüchtlingen gemachten Angaben zutreffend sind." Es gebe in Griechenland, aber auch in Italien zudem eine enge Zusammenarbeit mit der EU-Grenzschutzagentur Frontex.

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