Exzessive Polizeigewalt in Venezuela

Drei Polizisten stehen unter Mordverdacht, insgesamt befinden sich 15 Sicherheitsvertreter in Gewahrsam.

Nach wochenlangen, teils gewaltsam niedergeschlagenen Protesten von Regierungsgegnern in Venezuela hat Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Ermittlungen gegen die Polizei eingeleitet. Insgesamt werde rund 60 Anzeigen wegen übermäßiger Gewalt und Mordes nachgegangen, sagte Ortega am Sonntag dem Fernsehsender Televen.

Unter Mordverdacht stehen nach ihren Angaben drei Polizisten aus dem Stadtteil Chacao, einer Hochburg der Regierungsgegner im Osten der Hauptstadt Caracas. Insgesamt seien 15 Sicherheitsvertreter derzeit in Gewahrsam, sagte die Generalstaatsanwältin. Nach ihren Worten handelt es sich aber um Einzelfälle, die Gewalt sei nicht von oben diktiert worden.

Proteste forderten bisher 34 Tote

In Venezuela gibt es seit Anfang Februar eine Protestwelle gegen den sozialistischen Staatschef Nicolas Maduro, dabei wurden nach Behördenangaben mindestens 34 Menschen getötet. Der Protest von Studenten und konservativen Regierungsgegnern richtet sich gegen die grassierende Kriminalität, die verbreitete Korruption und die allgemeine Wirtschaftsmisere in dem Land.

Allein in Caracas gingen am Samstag erneut rund 20.000 Menschen auf die Straße. Unbestätigten Medienberichten zufolge wurde bei Protesten in den Bundesstaaten Tachira, Merida und Carabobo jeweils ein Mensch von Milizen getötet, die der Regierung nahestehen.

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