Einheitsregierung in Afghanistan steht

Umarmung nach Regierungsbildung: Abdullah Abdullah (links) und Ashraf Ghani Ahmadzai (rechts)
Kontrahenten einigen sich nach monatelangem Ringen: Ghani wird Staatspräsident, Abdullah Regierungschef.

In Afghanistan haben sich nach monatelangem Ringen die beiden Präsidentschaftskandidaten auf eine Einheitsregierung verständigt. Abdullah Abdullah und Aschraf Ghani unterzeichneten am Sonntag eine Vereinbarung über die Machtteilung. Demnach wird der frühere Finanzminister Ghani Staatspräsident. Abdullah soll ein Amt bekommen, das Befugnisse ähnlich denen eines Regierungschefs erhalten soll. Die beiden Rivalen umarmten sich nach der Unterzeichnung im Präsidentenpalast. Ein Sprecher des scheidenden Präsidenten Hamid Karsai sagte, Ghani werde wohl noch diese Woche als Staatsoberhaupt vereidigt.

Sowohl Abdullah als auch Ghani hatten nach der Wahl den Sieg für sich beansprucht. Abdullah gewann die erste Wahlrunde im April, kam aber nicht über 50 Prozent, so dass eine Stichwahl nötig wurde. Nach der zweiten Runde im Juni erklärte die Wahlkommission Ghani zum Sieger. Das erkannte Abdullah nicht an und drohte mit der Bildung einer Parallelregierung. Das offizielle Endergebnis nach vollständiger Neuauszählung aller Stimmen wird noch für Sonntag erwartet.

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