USA

Clinton will ihre Mails veröffentlichen

Clinton und ihr Smartphone: Ihre Mails sandte sie vom Privataccount aus
Die mögliche Präsidentschaftskandidatin will zeigen, dass sie nichts zu verbergen hat.

Es ist ein Schritt, der ein bisschen an die US-Erfolgsserie "House of Cards" erinnert: Nach öffentlicher Kritik muss man in die Offensive gehen. Die mögliche nächste Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, hat zuletzt viel Kritik einstecken müssen. Der Grund lag in der Nutzung ihres privaten Email-Accounts für Dienstkorrespondenzen in ihrer Zeit als US-Außenministerin. Damit sei sie ein großes Sicherheitsrisiko eingegangen, so Kritiker. Clintons Mails lagen nicht auf dem Server des Ministeriums und seien deshalb ein leichteres Ziel für Hackerangriffe gewesen. Außerdem sehe das Archivgesetz vor, dass Briefe und Mails von Bundesbeamten als Regierungsunterlagen einzustufen sind. Daher müssten sie archiviert werden - mit Ausnahmen, natürlich. Die New York Times, die den Fall ins Rollen brachte, schrieb, dass Clinton erst Ende 2014 rund 55.000 Seiten mit offiziellen E-Mails an das Außenministerium übergab.

Dem Eindruck, Clinton habe etwas zu verbergen, will sie angesichts der wahrscheinlichen Kandidatur 2016 energisch entgegentreten. So kündigte sie an, ihre Korrespondenz offenzulegen. "Ich will, dass die Öffentlichkeit meine E-Mails sieht", twitterte die Demokratin am Donnerstag. "Ich habe das Außenministerium gebeten, sie zu veröffentlichen." Die Behörde habe angekündigt, dies schnellstmöglich zu prüfen. Angesichts der großen Datenmenge könne dies aber einige Zeit in Anspruch nehmen.
Der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses im Abgeordnetenhaus, Ed Royce, ordnete an, dass Clinton ihren gesamten E-Mail-Verkehr zu Libyen herausgeben muss. Ein Parlamentsausschuss befasst sich mit einem islamistischen Terroranschlag auf das US-Konsulat im libyschen Benghazi, bei dem am 11. September 2012 vier Menschen getötet worden waren, unter ihnen der US-Botschafter. Die Anordnung deutet darauf hin, dass der Ausschuss Clinton zu ihren E-Mails befragen könnte.

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