Angriff auf UN-Basis im Südsudan: 20 Tote

Angriff auf UN-Basis im Südsudan: 20 Tote
Dutzende Zivilisten wurden verletzt. Die Blauhelme konnten die Angreifer abwehren.

Bei dem Angriff auf einen UNO-Stützpunkt im Südsudan sind nach Angaben der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen mindestens 20 Menschen getötet worden. Die Angreifer hätten am Donnerstag den Eingang des Stützpunkts durchbrochen und das Feuer auf die Zivilisten eröffnet, hieß es in einer UN-Erklärung. Mindestens 70 weitere Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden, sagte Botschafterin Samantha Power am Donnerstagabend (Ortszeit) in New York.

Power verurteilte den "schamlosen, unmenschlichen Angriff auf unbewaffnete Zivilisten". Es handele sich um eine "Beleidigung der internationalen Gemeinschaft und eine Verletzung der Grundprinzipien zum Schutz von Zivilisten". Die Verantwortlichen für den Angriff müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Die UNO hatte zuvor von zahlreichen verletzten Zivilisten bei dem Angriff bewaffneter Männer berichtet.

Gräueltaten

In dem UNO-Komplex in Bor, der Hauptstadt des umkämpften Bundesstaats Jonglei, haben fast 5.000 Zivilisten Schutz vor der anhaltenden Gewalt in dem afrikanischen Land gesucht. Im erst Mitte 2011 gegründeten Südsudan war vergangenen Dezember ein schon länger schwelender Machtkampf zwischen dem Präsidenten Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Die Kämpfe waren von Gräueltaten auf beiden Seiten geprägt, Schätzungen zufolge wurden landesweit mehr als 10.000 Menschen getötet, rund 900.000 Zivilisten sind auf der Flucht. Nach den Worten von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon Südsudan droht durch die Kämpfe im Südsudan für eine Million Menschen eine Hungersnot. Hunderttausende durch den Konflikt vertriebene Menschen seien extrem unterernährt, vor allem Frauen und Kinder.

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