13 Jahre in Guantanamo - wegen Verwechslung

Guantanamo: Noch mehr als 100 Inhaftierte
Mustafa al-Aziz al-Shamiri dürfte aufgrund einer Namensähnlichkeit verhaftet worden sein.

Eins vorweg - auch Mustafa al-Aziz al-Shamiri hatte tatsächlich engere Kontakte zur Terrororganisation El Kaida. Doch es wäre kaum zur Haft von 13 Jahren gekommen, wäre nicht diese folgenschwere Verwechslung passiert. So lange sitzt Shamiri nun schon im berüchtigten US-Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba. Und nun gaben US-Regierungsvertreter laut mehreren übereinstimmenden Medienberichten zu, dass der Inhaftierte bei der Festnahme verwechselt wurde. Bei Shamiri handle es sich um einen einfachen islamistischen Kämpfer - und nicht um einen Kurier und Ausbilder der El Kaida, wie die Amerikaner erst angenommen hatten.

Nun wird geprüft, ob der Mann freigelassen wird. In Guantanamo werden noch 112 Gefangene festgehalten. Gegen 102 von ihnen existiere keine Anklage, wie etwa die OSZE beanstandet. Gegen mehr als 50 Gefangene sind jegliche Vorwürfe fallengelassen worden.

US-Präsident Obama hat einen Plan für die Schließung des Lagers angekündigt. In den USA wird gegenwärtig nach Ersatz-Gefängnissen auf US-Boden gesucht. Allerdings stößt Obama auf erhebliche rechtliche Probleme und politischen Widerstand der Republikaner, die im Kongress die Mehrheit haben.

Das Lager auf dem US-Marinestützpunkt wurde 2002 nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und dem Beginn des Militäreinsatzes in Afghanistan eröffnet. Ziel war es, dort Terrorverdächtige ohne Kriegsgefangenen-Status festzuhalten.

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