Luxus-Steuer

Teure Autos, die einem nicht selbst gehören, lösen in unserem Kulturkreis meist Neidreflexe aus. Ein Blick auf die Steuer-Rechnung kann da für Entspannung sorgen.
Horst Bauer

Horst Bauer

In den Blicken spiegeln sich neben blankem Neid die Fragen nach der Herkunft des Geldes für den „Luxus-Schlitten“.

von Dr. Horst Bauer

den anderen Blick auf teure Autos

Das mit der freudigen Zustimmung und den spontan nach oben gestreckten Daumen kommt eher selten vor.

Zumindest bei uns.

Was in südlichen Ländern oder den USA üblich ist – nämlich neidlose Freude und Bewunderung anderer Verkehrsteilnehmer und Passanten, wenn sie einen raren Auto-Exoten in Natura zu Gesicht bekommen –, ist dem gelernten Österreicher eher fremd. Wer sich mit einem auffälligen Luxusauto oder Supersportwagen über Österreichs Straßen bewegt, wird vom Großteil der Einheimischen vielmehr meist eher scheel angesehen. In den verstohlenen Blicken spiegeln sich neben blankem Neid (Wieso der und ich nicht?) die unvermeidlichen Fragen nach der Herkunft des Geldes für den „Luxus-Schlitten“. Wobei die Vermutungen kaum in Richtung harte Arbeit, innovative Geschäftsidee oder zumindest Lottogewinn gehen, sondern eher weniger reputierliche Quellen (Schmiergeld? Zocker-Bonus? Schutzgeld?) in Erwägung gezogen werden.

Ein Blick darauf, was für so ein in Österreich zugelassenes Luxus-Gefährt an Kauf-Steuern an den Staat abzuliefern ist, könnte da etwas Entspannung in die verkniffenen Gesichter bringen. Wer etwa ab dem kommenden Sommer einen Lamborghini Aventador Roadster mit heimischem Kennzeichen sehen sollte, der könnte sich auch schlicht an den über 140.000 Euro freuen, die sein Käufer in unser aller Budget-Kasse eingezahlt hat.

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