Datenkrake Auto

Auf der CES in Las Vegas treffen IT-Welt und Autohersteller aufeinander. Die haben von der schnellen Digital-Truppe bereits gelernt, wie man Kundendaten absaugt.
Horst Bauer

Horst Bauer

Ohne sich dem Thema Digitalisierung offensiv zu stellen, findet kein Autohersteller mehr das Auslangen. Nicht umsonst halten sich bereits viele Konzerne eigene Büros im Silicon Valley.
Dabei sind viele moderne Autos schon jetzt in der Lage, mehr Daten ihrer Besitzer zu sammeln, als es diesen bewusst ist.
Wie eine Studie der FIA zeigt, die vom Fachmagazin Auto, Motor und Sport veröffentlicht wurde, ist die Datenkrake Auto kein Zukunfts-Szenario, sondern Realität. Untersucht wurden vorerst zwar nur zwei BMW-Modelle, bei anderen Herstellern dürften die Ergebnisse aber ähnlich ausfallen. Denn grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass alle Autos mit einem fix verbauten Mobilfunkmodul mehr Daten senden, als es so manchem Nutzer lieb ist. Der wird nämlich nicht gefragt, ob er etwa – wie im Fall eines 3er-BMW – neben den Daten über Motordrehzahl, Bremsmanöver oder den gewählten Automatik-Modus auch die Adressdatei seines via Bluetooth mit dem Bord-System gekoppelten Smartphones – samt den dort gespeicherten Kontakt-Fotos – an einen BMW-Rechner schicken will.
Ihm die Entscheidung über die freizugebenden Daten selbst zu überlassen, wäre eine dringend notwendige vertrauensbildende Maßnahme, bevor sich ab März 2018 durch die verpflichtende Einführung des Notrufsystems eCall kein Neuwagenkäufer mehr gegen den Datenversand aus dem Auto wehren kann.

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