Auto für Jung und Alt

Die medial weitverbreitete Meinung, das Auto würde bei privaten Nutzern stetig an Bedeutung verlieren, wird durch aktuelle Zahlen und Ereignisse stark relativiert
Horst Bauer

Horst Bauer

Besonders genutzt wird das Auto von den 30- bis 49-Jährigen

von Dr. Horst Bauer

über Theorie und Realität der Autonutzung

Die Jungen haben nur ihr Smartphone im Kopf und brauchen kein Auto mehr. Und der Anteil der Firmenwagen-Verkäufe in der heimischen Zulassungsstatistik liegt schon bei über 60 Prozent, was zeigt, dass Private kaum mehr Autos kaufen. So weit die gängige Darstellung der Situation, wie sie von vielen Medien verbreitet und in städtischen Meinungsführerzirkeln als gegeben angenommen wird. Dass hier die begrenzte Eigenwahrnehmung im geschützten Biotop der mit ausreichend öffentlichen Verkehrsmitteln versorgten Ballungszentren den Blick auf das Ganze verstellt, zeigen jedoch aktuelle Statistiken und ganz reale Ereignisse. So dokumentiert das Reisemonitoring des ÖAMTC, dass die Bedeutung des Autos als Verkehrsmittel für den Weg in den Urlaub bei den Österreichern stark steigend ist. Nutzten vor zwei Jahren noch 43 % der heimischen Reisenden das Auto, so werden heuer bereits mehr als die Hälfte (52 %) damit in die Ferien fahren. Besonders genutzt wird der fahrbare Untersatz von den 30- bis 49-Jährigen, die ja häufig mit Kindern unterwegs sind. Und wer bereit ist, seine Meinung zum Thema Jugendliche und Autos erschüttern zu lassen, muss nur einen Blick nach Kärnten werfen, wo seit drei Wochen rund um Wörther- und Faaker See der Gegenbeweis erbracht wird. So intensiv, dass es vielen Anrainern lieber wäre, die jungen Autofreunde würden sich länger mit ihrem Handy beschäftigen als mit den aufgeputzten Boliden.

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