Mister Magna macht sich immer kleiner

Stronach beweist täglich mehr: Den Schnellkurs zum Politiker gibt’s bei Humboldt auch nicht für 25 Millionen.
Josef Votzi

Josef Votzi

Den Schnellkurs zum Politiker gibt’s bei Humboldt auch nicht für 25 Millionen

von Josef Votzi

über Frank Stronach

In Österreichs Kinos und im Privat-TV läuft seit Tagen ein Werbespot, Marke Hollywood. Der Text kommt von der deutschen Synchronstimme der US-Schauspiellegende Jack Nicholson. Geboten werden atemberaubende Kamerafahrten aus Stadt und Land, Bilder von mutigen Helfern beim letzten Hochwasser, Nahaufnahmen von du und ich – alles in allem eine Minute lang, aber keine Sekunde langweilig.

Dann kommt ER mit wogenden Schritten ins Bild und sagt nur einen Satz: „Nehmen wir unsere Zukunft selbst in Hand.“ Da hat eine ganze Heerschar von Vollprofis den Selfmade-Man zum Erlöser inszeniert.

Frank Stronach unplugged hörte sich dann so an: „Todesstrafe? Ja, ein geplanter Berufsmord soll so bestraft werden. Hast du das gehört Kathrin, das kommt dann in unser Parteiprogramm.“ Die Szene ist keine Parodie von „maschek.“, sie läuft seit gestern als ORF-Live-Mitschnitt auf allen Medienkanälen. Da hilft es nichts, dass seine Assistentin und Listenzweite, Kathrin Nachbaur, die Notbremse zieht, weil das halbe Team Stronach den Aufstand probt.

Stronach geht als Haider mit vielen Mitteln nur noch für unverbesserlich Messias-Gläubige durch; Franks Auftritte waren für manche ein Beitrag zur Unterhaltung, jetzt werden sie selbst für die eigenen Leute zum Ärgernis.

„Todesstrafe für Berufskiller“ ist ein echtes Alleinstellungs-Merkmal für eine Partei. Das hat vor ihm keiner gesagt und wird nach ihm keiner sagen. Das allein verscheucht auch keine Wähler, weil sich niemand davon betroffen fühlt. Es untermauert nur die Erkenntnis: Den Schnellkurs zum politischen Leader gibt es nicht bei Humboldt – nicht einmal für jene 25 Millionen Euro, die Frank Stronach in seinen Wahlkampf steckt.

Kommentare