Ein klares Ziel? EM-Halbfinale

Paul Scharner

Paul Scharner

Im Fußball ein Zwerg zu sein, darf nicht mehr als Ausrede gelten. Siehe Island.

von Paul Scharner

über kleine Fußball-Nationen

Die Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 hat mich in meiner Meinung bestätigt: Erfolg hängt nicht von der Größe und Einwohnermenge eines Landes ab. Eine kleine Nation zu sein, zählt nicht mehr als Ausrede. Island, ein Zwerg, ein Miniland mit 329.000 Einwohnern, lieferte in der Gruppe A die beeindruckende Bestätigung.Gratulation!

Auch Wales hat es fast geschafft. Und Österreich, international eigentlich auch ein Zwerg, aber im Vergleich zu Island ein Riese, muss am Samstag im Spiel gegen Moldawien mit einem Sieg folgen. Das ist schlicht und einfach Pflicht.

Wie so etwas überhaupt möglich ist? Klar erkennbar wurde, dass auch eine kleine Nation mit einer Struktur, einer Vision einem klaren Ziel und vor allem einem langfristigen Konzept alles erreichen kann. Auch in Österreich hat man das erkannt. Ein Produkt der Jugendarbeit in den letzten zehn Jahren. Es kam deshalb auch nicht von ungefähr, dass sich die Anzahl der Legionäre erheblich vergrößert hat. Das Team besteht ja fast nur noch aus Spielern, die in starken ausländischen Ligen engagiert sind.

Und natürlich ist der Erfolg auch dem Betreuerteam und Marcel Koller zu verdanken.

Die Qualifikation ist so gut wie fix geschafft. Davon gehe ich aus, es darf nichts mehr passieren. Und ich erwarte mir eine Fortsetzung des Höhenflugs. Auch bei der EM-Endrunde in Frankreich. Das heißt, das Unternehmen ist mit der Qualifikation längst noch nicht erledigt.

Was in Frankreich möglich ist? Sehr viel. Auch da braucht es hohe Ziele. Also ganz konkret ausgedrückt: Ich fordere den Einzug ins Semifinale.

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