Schaltung

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Sie haben vielleicht schon davon gehört: Heuer ist ein Schaltjahr. Wobei der Begriff irreführend ist, es gibt kein zusätzliches Jahr, sondern nur einen Tag: Am 28. Februar wird mit Kupplung und Schalthebel in den 29. Februar geschaltet – im Unterschied zu Automatikjahren, in denen geht der 28. 2. automatisch in den 1. März über.

Ein Schaltjahr ist gut für die Wirtschaft, der zusätzliche Tag erhöht die Umsätze, vor allem deshalb, weil irgend jemand diesen Tag ja herstellen muss. Er wird bei uns noch in Traditionsbetrieben händisch produziert: 86.400 Sekunden, einzeln per Hand gefertigt – das dauert nicht selten bis zu 24 Stunden. Zwar bieten Hersteller aus Korea bereits Fließband-Tage an, aber die Qualität ist mangelhaft, die Minute ist dann oft schon nach 50 Sekunden kaputt.

Da ein Schaltjahr bis zu 1,2 Milliarden an Mehreinnahmen bringt, schlägt die Bundeswirtschaftskammer vor, jedes Jahr im Ausmaß der Inflationsrate zu verlängern. Die Gewerkschaft lehnt das ab und fordert im Gegenzug einen zweiten Sonntag pro Woche.

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