Macht die Todsünde Gier auch vor pekuniär ungeschickten Bettelorden nicht halt?

von Andreas Schwarz

über den Finanzskandal der Franziskaner

Ein lieb-verstaubter Schüttelreim beschreibt den Unterschied zwischen Apotheker und Franziskaner so: Der eine hat ein Heilserum, der andere ein Seil herum. Ein anderer Unterschied datiert auch aus Vorkrisenzeiten und ist finanzieller Natur: Der Apotheker galt stets als wohlhabend ("Apothekerpreise"), der Franziskaner hinwieder hat Armut gelobt (einer der drei Knoten an seinem Seil-herum steht dafür).

Bloß: Was für den einzelnen Mönch gilt, gilt offenbar nicht für den Orden. Dessen Generalminister gestand nun "schwere finanzielle Probleme" durch "zweifelhafte Finanzoperationen". Die Franziskaner haben sich bei höchst dubiosen Geschäften verspekuliert und sind so gut wie pleite!

Macht die Todsünde Gier auch vor pekuniär ungeschickten Bettelorden nicht halt? Oder war die Geldverbrennung sogar erwünscht, im Sinne des Armutsgebots?

Wie auch immer, auf die Franziskaner gäb’s jetzt einen neuen Schüttelreim: Obwohl auf Geldesseite blind/sie zocken, bis sie pleite sind.

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