Ungute Autofahrer?

Uwe Mauch

Uwe Mauch

Wenn einer meint, den Django spielen zu müssen, ist er auch in seinem Wagen eine Bedrohung.

von Mag. Uwe Mauch

über die Unguten

Sie drängeln unangenehm, überholen ungestüm, telefonieren ungeniert, bremsen unmotiviert, ignorieren rote Ampeln ungeschaut, erzwingen ihren Vorrang unverfroren, treten die Straßenverkehrsordnung unentwegt mit Füßen – und bleiben dabei ungestraft. Sie geben beim Abbiegen nie Zeichen, fahren abends ohne Licht, ziehen ohne funktionierende Bremsen und Gangschaltungen um die Häuser, sehen das Gesetz des Stärkeren immer auf ihrer Seite. Sie mittelfingern unverblümt und schimpfen ungustiös.

Ungute Autofahrer? Nein. Das sind Menschen wie ich. Menschen, die mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs sind.

Ungute Radfahrer? Nein. Selbstverständlich sind nicht alle Radfahrer so. Ungut, unklug, unbarmherzig, unerträglich ist nur das Gehabe jener, die meinen, dass ihnen ihr Fahrrad einen Heiligenschein verleiht und dass sie als die grünen, sanft Mobilen auch die besseren Menschen sind. Ständig bringen sie sich selbst in Lebensgefahr und andere Radler in Verruf.

Sind am Ende alle Autofahrer die Guten? Nein. Wenn einer meint, den Django spielen zu müssen, ist er auch in seinem Wagen eine Bedrohung. Nicht nur für sich, auch für andere.

Und mal ganz ehrlich, diese Frage darf man sich gerne selbst stellen: Zählt man selbst immer zu den Guten?

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