JFK

Michael Horowitz

Michael Horowitz

J F K. Charmant, charismatisch, dynamisch.

von Michael Horowitz

über JFK.

J F K. Charmant, charismatisch, dynamisch. Ein Präsident, dem es gelingt, die Katastrophe eines Atomkriegs abzuwenden. 1.036 Tage an der Macht reichen, um als Idol in die Geschichte einzugehen. Als John F. Kennedy vor 50 Jahren ermordet wird, weint Amerika, weint die Welt. Als wäre ein Familienmitglied gestorben. Hinter der Fassade des strahlenden Helden versuchte ein verzweifelter Mensch mit dem Leben fertig zu werden. Kaum sind die Kameras weg, geht er am Stock. Von ständigen Rückenschmerzen gepeinigt. An einer unheilbaren Hormonstörung, der Addisonschen Krankheit, die das Versagen der Nebennieren auslöst, leidend. Süchtig nach den Spritzen seines Leibarztes Max Jacobson, in Hollywood als Dr. Feelgood bekannt: Hohe Dosen von Methamphetamin, heute bekannt als Teufelsdroge Crystal Meth. Wenn ich zu lange ohne Frau bin, sagt Kennedy dem britischen Premier Macmillan 1962, bekomme ich Kopf- schmerzen, versucht er sein wahres Schicksal zu verschleiern. Affären, von der Monroe über Mafia-Mätressen bis zu Sekretärinnen ohne Büropflichten. Auch als Flucht vor der Realität.

michael.horowitz(at)kurier.at

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