Sarrazin oder Ronaldo

Im Bild: Jetset-Matte
Wenn man die Wahl hat zwischen Thilo Sarrazin und Cristiano Ronaldo, muss man halt Prioritäten setzen. Auch wenn’s schwerfällt.

Außer Fußball interessiert die Fernsehzuschauer im Moment nur ... Fußball. ORF 2 erreichte mit seiner Sondersendung zur Griechenlandwahl nicht mehr als zehn bzw. elf Prozent Marktanteil. Schade eigentlich. Man hätte der beherzten Umprogrammierung – "Report" statt "Urlaub mit kleinen Folgen" – mehr Erfolg gewünscht. Vielleicht hatte das Publikum auch einfach genug. Stellte nach der wochenlangen medialen Panikmache mit einem kurzen Blick aus dem Fenster fest: "Europa steht noch", machte sich ein Bier auf und genoss den heißen Fußballabend. Sehr gescheit. Wenn man die Wahl hat zwischen Thilo Sarrazin und Cristiano Ronaldo, muss man halt Prioritäten setzen. Auch wenn’s schwerfällt.

Das restliche Fernsehprogramm (so weit vorhanden) plätschert vor sich hin. Bemerkenswert viele österreichische Zuschauer hat regelmäßig eine kleine Sendung, die von Montag bis Freitag um 20 Uhr auf VOX läuft. "Prominent" hängt relativ lieb- und kunstlos Meldungen aus der Welt der Reichen und Schönen aneinander – und erreichte damit zuletzt 122.000 Seher. Zum Vergleich: Die beste Sendung auf ATV sahen an diesem Tag 101.000, auf PULS 4 44.000 Zuschauer. Man muss offenbar nicht furchtbar viel Geld ausgeben, um eine funktionierende Society-Sendung zu machen.

anna.gasteiger@kurier.at

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