Ich nehm das Geld!

von Guido Tartarotti

über die krisenbedingt immer fader werdende "Millionenshow".

Interessant ist immer das Außergewöhnliche, aber Mögliche. Auf die „ Millionenshow“ umgelegt heißt das: Wenn jeden Montag einer die Millionenfrage bekommt, ist es fad. Wenn aber niemals jemand zu den hohen Gewinnsummen kommt, ist es noch fader.

Die „Millionenshow“ leidet unter der Wirtschaftskrise, unter der Hypo, unterm Frankenkurs: darunter, dass die Menschen kein Geld haben. Das bringt sie dazu, als Kandidaten vernünftig zu sein, kein Risiko einzugehen. Verständlich – aber nichts ist langweiliger, als ständig sehen zu müssen, wie vernünftige Kandidaten bei 5000 oder 10.000 Euro sagen: Ich nehm’ das Geld.

Lustig wäre ja, käme es einmal am anderen Ende des Fragenkatalogs zu Spannung. Würde z. B. jemand bei der 100-Euro-Frage („Wer in schwierigen Situationen gelassen bleibt, bewahrt a) still Speichel, b) leise Schweiß, c) lautlos Lymphe, d) ruhig Blut“) voller Überzeugung sagen: c) lautlos Lymphe. Und nach Rücksprache mit dem Telefonjoker („ja, c), ganz sicher“) auch dabei bleiben.

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