Im Tunnel regnet es nicht.

von Guido Tartarotti

über Monte Carlo, Prüller und Hausleitner & Wurz

Niemals im Jahr vermisst man als Freund hochwertiger Realsatire Heinz Prüller so sehr wie beim Grand Prix von Monaco. Denn dort fühlte er sich offenbar, inspiriert durch die Magie der Ortes, entfesselt – und ließ ganz besonders viele seiner zu Recht berühmten Sprüche von der Leine, wie etwa: „Die Strecke ist nass, nur nicht im Tunnel, dort regnet es nicht.“ Einmal erzählte er, dass Mika Hakkinen eine Schildkröte besaß, die „Caroline“ hieß – bis sie eben dort in Monte Carlo vom Balkon eines Hochhauses fiel. Die berühmteste Anekdote, die Prüller jedes Jahr erzählte: Dass in der Rascasse-Kurve die Strecke besonders glitschig sei, weil dort immer „die Fischer ihre Netze über die Straße ziehen“. (Den allerschönsten Satz aller Zeiten sagte Prüller einmal in Portugal: „In Estoril sind die Seitenwinde gefürchtet, vor allem, weil sie auch von vorne und hinten kommen.“)

Prüllers Nachfolger, Ernst Hausleitner und Alexander Wurz, bemühen sich aber auch sehr. Diesmal erzählten sie sehr schöne Geschichten über den „Taxistandplatz“ in der Loews – „der engsten Kurve im Formel-1-Kalender“ –, dessen grüne Markierung angeblich die Fahrer störte. Ansonsten war an komödiantischen Höhepunkten noch der Streit um einen Eislutscher (offensichtlich der Marke „Magnum“) zu vermelden.

Grundsätzlich: Ich finde die beiden gut. Sie kommentieren fachkundig und unterhaltsam und müssen dazu nicht einmal über den Hamster von Daniel Kwjat oder den Wellensittich von Nico Hülkenberg sprechen.

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