Dein Vater, der Glaserer

Barbara Beer

Barbara Beer

Du rüttelst am Watschenbaum.

von Barbara Mader

über eine gelungen Werbung

Über Werbung reden ist heikel. Man will keinen internatonalen Multi loben, aber es gibt wenig heimische Mittelständler, die sich tolle TV-Spots leisten können. Trotz dieses Dilemmas sei folgende Werbung erwähnt, denn sie gehört zum Spannendsten, das das Fernsehen im Post-WM-Zeitalter zu bieten hat:

Die Einschaltung des Möbelhauses, das seine Kunden auffordert, ihre Kinder ausreichend zu füttern. Dabei sieht man ein Kleinkind, das mit dem Schwanz einer grimmig dreinschauenden Katze spielt. Man kann kaum hinschauen. Gleich, denkt man sich, wird das Kind eine fangen.

Mancher Vater hätte das „Ohoseln“ genannt („du wirst gleich ane ohoseln“). Wahlweise auch: „Du rüttelst am Watschenbaum.“ Es war, und dies sei ein letztes Post Scriptum zur WM, derselbe Vater, der bei jedem verpassten Fußballtor – angeblich versperrte das Kind die Sicht auf den Fernseher– ungeduldig fragte: „Is dein Vater a Glaserer?“

Das Kind hat das nicht verstanden, aber verinnerlicht.

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