Statt Sondersendungen gab es bis 17.00 Uhr beschauliche Standard-Kost.

von Philipp Wilhelmer

Über die ORF-Berichterstattung zum Terror-Anschlag in Paris

An manchen Tagen ist die Nachrichtenlage doch recht unzweideutig: Mit automatischen Waffen ausgerüstete Killer überfallen ein Pariser Satiremagazin und töten bei einem Anschlag zwölf Menschen. Einem verwundeten Polizisten schießen sie aus nächster Nähe eiskalt in den Kopf.

Europa stockt der Atem, internationale Nachrichtensender von USA bis Katar springen in den Breaking-News-Modus, berichten, analysieren, schockieren.

Wer sich von der Panik nicht anstecken lassen wollte, konnte sich am Mittwochnachmittag im Nachrichten-Windschatten im ORF ausruhen: Gerade einmal 3,29 Minuten berichtete die 13.00-Uhr-„ZiB“ über den wohl folgenschweren Anschlag. Statt Sondersendungen gab es bis 17.00 Uhr beschauliche Standard-Kost: „Frisch gekocht“, „Sturm der Liebe“, „Barbara-Karlich-Show“ ...

Sehr originelle Auslegung des öffentlich-rechtlichen Informationsauftrages.

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